Kritik aus der Bauindustrie

Regierung in Rom schränkt Superbonus stark ein

Freitag, 17. Februar 2023 | 11:02 Uhr

Rom – Weil der Superbonus von 110 Prozent zur energetischen Sanierung von Gebäuden ein Loch von 110 Milliarden Euro in den Staatshaushalt gerissen hat, wird er nun von der Regierung in Rom stark eingeschränkt. Der Ministerrat in Rom hat die Änderung überraschend mittels Dekret beschlossen.

Medienberichten zufolge wird es in Zukunft nicht mehr möglich sein, die Steuergutschrift an die Bank abzutreten oder an Firmen, die die Arbeiten durchführen. Die 110 Prozent können von Bauherren nur noch selbst abgeschrieben werden. Die gute Nachricht ist: Für bereits begonnene Bauprojekte bleibt trotzdem alles beim Alten.

Der Superbonus hat das Schuldenloch im italienischen Staatshaushalt weiter vergrößert: Jeden Bürger hat die Maßnahme 2.000 Euro gekostet. „Das Problem mit den Krediten zu lösen, bedeutet, den öffentlichen Haushalt in Sicherheit zu bringen“, erkläre Wirtschaftsminister Giancarlo Girogetti. Auch öffentliche Verwaltungen dürfen keine Kredite übernehmen, die von Steuerguthaben im Bausektor herrühren.

Die Einschränkung wird von der Bauindustrie allerdings kritisiert: Die Regierung versenke Firmen und Familien.

 

Von: mk