Wurden die Frauen Opfer eines Serienmörders? – VIDEO

Rom in Angst: Drei Prostituierte innerhalb weniger Stunden erstochen

Freitag, 18. November 2022 | 08:04 Uhr

Rom – Die Ewige Stadt wird von drei schrecklichen Bluttaten erschüttert.

Innerhalb weniger Stunden wurden im selben Viertel – dem römischen Viertel Prati – drei Frauen ermordet aufgefunden. Die zeitliche und räumliche Nähe der drei Morde sowie die Art der Ermordung – alle drei Mordopfer wurden erstochen – lassen darauf schließen, dass alle drei Frauen – zwei Chinesinnen und eine Transsexuelle brasilianischer Herkunft – Opfer ein und desselben Serienmörders wurden.

Auch die Tatsache, dass es sich bei allen drei Frauen mit hoher Wahrscheinlichkeit um Prostituierte handelte, lässt darauf schließen, dass alle drei Morde vom selben Täter begangen wurden. Die Polizei, die derzeit dabei ist, alle Kontakte der drei Opfer zu prüfen und alle Aufnahmen der zahlreichen Überwachungskameras auszuwerten, fahndet fieberhaft nach dem Täter.

ANSA/MASSIMO PERCOSSI

Die ersten beiden Opfer des mutmaßlichen Serienmörders waren zwei Chinesinnen, die im Viertel Prati in einer Wohnung eines großen Mehrfamilienhauses mit hoher Wahrscheinlichkeit dem ältesten Gewerbe der Welt nachgingen. Am späten Donnerstagvormittag gegen 11.00 Uhr fand der Pförtner des Kondominiums auf der Stiege, die vom Parterre in den ersten Stock führt, den leblosen Körper einer Chinesin. Die etwa 45 Jahre alte Frau lag halbnackt in einer großen Blutlache. Der Mann schlug sofort Alarm. Dem Notarzt, der zusammen mit der Polizei und der Feuerwehr sofort zur Stelle war, blieb nur mehr die traurige Aufgabe, den Tod der Frau festzustellen.

Die Polizei und die Rettungskräfte folgten umgehend einer Blutspur, die sie in die Wohnung der beiden Chinesinnen im zweiten Stock führte. In der Wohnung, die voller Blutflecken war, entdeckten sie die Leiche der zweiten Chinesin. Ersten Informationen zufolge waren beide Frauen innerhalb kürzester Zeit von ein und derselben Hand auf dieselbe Art und Weise – beide Frauenleichen sollen tiefe, von einem Messer herrührende Einstichwunden im Brustbereich aufweisen – ermordet worden.

Die genaue Identität der Frauen wurde noch nicht veröffentlicht. Es sickerte aber durch, dass jene Frau, die leblos auf der Treppe aufgefunden wurde, die Mieterin der Wohnung war. Auffallend ist, dass niemand der Hausbewohner Schreie oder verdächtige Geräusche gehört hatte. Auch zwei Angestellte einer Umzugsfirma, die zur möglichen Tatzeit mehrmals den Aufzug benutzt hatten, gaben gegenüber den Ermittlern an, dass ihnen nichts aufgefallen war. Zeugen bestätigten, dass es sich bei den beiden Opfern um Prostituierte handelte.

„Es ist allgemein bekannt, dass in der Wohnung ‚spezielle Massagen‘ angeboten wurden. Sie war auch nicht die Einzige im Viertel“, so einer der Zeugen.

Um herauszufinden, wer in den vergangenen Stunden das Haus betreten und verlassen hatte, sind die Polizeibeamten derzeit damit beschäftigt, alle Aufnahmen der zahlreichen Überwachungskameras der Umgebung auszuwerten. Da es sich beim Mörder der beiden Chinesinnen auch um einen ihrer Kunden handeln könnte, durchforsten die Ermittler alle Telefonkontakte der beiden etwa 45 Jahre alten Frauen.

Tre omicidi a Roma

Tre omicidi a RomaDue donne cinesi e una transessuale di origini brasiliane sono state trovate morte a poca distanza tra loro nel centro di Roma. Le indagini seguono la pista degli omicidi maturati negli ambienti della prostituzione, senza escludere l'ipotesi di un serial killer.Marco Cosenza per il Tg3 delle 14:20 del 17 novembre 2022

Posted by Tg3 on Thursday, November 17, 2022

Die Beamten waren gerade dabei, in der Wohnung und auf der Treppe des Mehrfamilienhauses in der Via Augusto Riboty alle Spuren zu sichern, als nur zwei Stunden nach dem Doppelmord an den Chinesinnen gegen 13.00 Uhr erneut Alarm gegeben wurde. Nur etwa 800 Meter oder zehn Gehminuten vom ersten Tatort entfernt, in der Via Durazzo, wurde auf der Straße der leblose Körper einer Transsexuellen brasilianischer Herkunft gefunden. Auch die Leiche der Transsexuellen wies im Brustbereich eine tiefe, offensichtlich von einem Messer stammende Verletzung auf. Neben der tödlichen Verletzung im Brustbereich war der Körper auch mit vielen Blutergüssen übersät.

Um etwaige gemeinsame Kontakte festzustellen, werden die Smartphones, die den drei Opfern zugeordnet werden konnten, nach eingehenden und ausgehenden Anrufen und Nachrichten durchsucht. In der Zwischenzeit werden auch alle Überwachungskameras der Umgebung der beiden Tatorte nach verdächtigen Personen durchforstet. Die Ermittler besitzen zwar noch nicht die absolute Sicherheit, aber aufgrund der zeitlichen und räumlichen Nähe der drei Morde, der Art der Ermordung – alle drei Frauen wurden erstochen, wobei zumindest zwei von ihnen tiefe Brustverletzungen aufwiesen – und desselben Milieus, in dem sich die Frauen bewegten – auch bei der Transsexuellen handelte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Prostituierte – gehen die Ermittler von ein und denselben Täter aus.

In der Ewigen Stadt sitzt der Schock tief. Der Albtraum, dass man es mutmaßlich mit einem Serienmörder zu tun hat, versetzt Rom in Angst und Schrecken. Bei der Staatsanwaltschaft und bei den Sicherheitskräften hofft man nicht zuletzt aufgrund des umfangreichen Spurenmaterials und der hohen Dichte an Überwachungskameras – das Viertel Prati liegt im Zentrum von Rom in der Nähe des Vatikans – dem Mörder bald ein Gesicht geben zu können.

 

Von: ka