International anerkannte Virologin dämpft Optimismus – VIDEO

„Rückkehr zur Normalität? Nicht vor 2023!“

Donnerstag, 14. Januar 2021 | 08:02 Uhr

Rom/Florida – Die international anerkannte Expertin Ilaria Capua dämpft allzu optimistische Prognosen einer schnellen Rückkehr zur Normalität.

APA/dpa/Sebastian Gollnow

Ilaria Capua, die das One Health Center der Universität von Florida leitet, schätzt, dass, auch wenn der Zeitplan der Impfkampagne eingehalten wird, es erst im Jahr 2023 möglich sein wird, alle Freiheiten der Vor-Covid-19-Zeit zurückzugewinnen. Optimistisch stimmt aber ihre Ansicht, dass im Falle einer regen Beteiligung an der Impfung gegen das Coronavirus bereits ab Beginn des nächsten Jahres weitgehende Lockerungen eingeleitet werden können. Der Virologin zufolge werden uns Mundnasenschutzmasken und die soziale Distanzierung aber noch lange begleiten.

Facebook/Ilaria Capua

Anlässlich eines Fernsehinterviews fand die aus Florida zugeschaltete international anerkannte Virologin Ilaria Capua unmissverständliche Worte.

„Unsere Aussichten sind eng mit dem Fortgang der in vielen Ländern stattfindenden Impfkampagne verbunden. Es ist sehr wichtig, dass bestimmte Risikogruppen zuerst geimpft werden. Wir in Florida kommen bereits mit der Verabreichung der zweiten Impfdosis gut voran. Wie während der Entwicklung des Impfstoffs bereits festgestellt wurde, hören wir nur von einzelnen Klagen über Kopfschmerzen und Mattigkeit, wie sie auch für andere Impfungen typisch sind. Kritiker werden aber auch dies zum Anlass nehmen, für Verwirrung zu sorgen“, so Ilaria Capua.

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Posted by La7 on Tuesday, January 12, 2021

„Wir brauchen jetzt viel Klarheit. Wenn wir das ganze Jahr 2021 hindurch die Impfkampagne gut vorantreiben und die Anzahl der Corona-Herde niedrig halten werden, wird das Jahr darauf die ganze Bevölkerung geimpft sein. Dies wird es uns ermöglichen, mit viel weniger Mundnasenschutzmasken zu verkehren“, fuhr die international anerkannte Expertin fort.

ANSA/LUCA ZENNARO

„Leider glaube ich aber nicht, dass es vor dem Jahr 2023 einen ‚Freifahrtschein für alle‘ geben wird. Es braucht nicht nur Zeit, alle Personen zu impfen, sondern auch den Ausstieg aus der Pandemie und die Übergangsphase zur Normalität zu bewältigen“, warnte die Leiterin des One Health Center der Universität von Florida vor allzu optimistischen Erwartungen. Während des Interviews gab Ilaria Capua auch zu verstehen, dass auch die nächsten Jahre hindurch soziale Distanzierung und Gesichtsmasken zu gegebenen Anlässen unsere ständigen Begleiter bleiben werden.

ANSA/CIRO FUSCO

Ilaria Capua, die während des Interviews ihrer Besorgnis über die neuen, ansteckenderen Corona-Varianten Ausdruck verlieh, fügte hinzu, dass die Impfung auch gegen die neuen Varianten hohe Wirksamkeit zeige und dass es in jedem Fall immer möglich sei, den Impfstoff den neuen Bedingungen anzupassen. Die international anerkannte Expertin unterstrich aber, dass der von ihr vermutete Zeitplan für den „Ausstieg aus Covid-19“ nur mit einer gut organisierten und mit einer sehr hohen Beteiligung der Bevölkerung einhergehenden Impfkampagne erreicht werden kann.

ANSA/GIUSEPPE LAMI

Gleich wie viele ihrer Kollegen vertritt auch Ilaria Capua die Ansicht, dass ein erfolgreicher Kampf gegen Covid-19 nicht nur von der Organisation der Impfkampagne, sondern vor allem auch von der Beteiligung der Bürger abhängt.

 

Von: ka