Notstand ausgerufen

Schlammlawine begräbt Häuser in Belluneser Dolomiten – VIDEO

Montag, 16. Juni 2025 | 19:27 Uhr

Von: mk

Borca di Cadore – Der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, hat am Vormittag den Notstand ausgerufen, nachdem sich eine Schlammlawine Häuser in Borca di Cadore in der Provinz Belluno unter sich begraben hat. Auch die Staatsstraße 51 nach Cortina wurde verlegt. Roberto Padrin, Landeshauptmann im Belluno, und Zivilschutzlandesrat Massimo Bortoluzzi begaben sich nach Cancia, um sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen.

Die Schlammlawine, die sich vom Hang des Antelao gelöst hat, rutschte bereits am Sonntagabend talwärts. Erst kurz zuvor hatte sich ein Felssturz von der Marcora-Spitze bei San Vito di Cadore ereignet.

„Der erste Gedanke gilt allen Personen und Familien, die von den Ereignissen betroffen sind. Ich habe viele von ihnen getroffen. Aus ihren Gesichtern liest man den Schmerz heraus, aber auch die Würde und die Willenskraft, in so einer Situation zu reagieren. Ein großes Dankeschön gebührt allen Freiwilligen und allen Organisationen – von der Feuerwehr über die Ordnungskräfte bis hin zum Zivilschutz -, die Hilfe leisten“, betonte Padrin. Die Landesverwaltung werde alle Hebel in Bewegung setzen, um den Betroffenen zu helfen.

Schutzvorkehrungen, die im Jahr 2009 errichtet worden waren, konnten einen Teil der Mure abfangen. In der Zone waren innerhalb einer halben Stunde rund 50 Millimeter Regen niedergeprasselt. Zudem wehte ein kräftiger Wind. Wassermassen, Schlamm und Geröll strömten mit erschütternder Geschwindigkeit talwärts.

In den kommenden Tagen soll laut Padrin der Schaden genauer analysiert werden. Nun habe die Unterstützung der Bevölkerung allerdings Priorität. So sollen die Straßen so bald wie möglich wieder geöffnet werden. Auch Häuser gilt es, vor dem herannahenden Schlamm zu schützen.

„Die Ereignisse der letzten Tage haben gezeigt, wie gewalttätig die zerstörerische Kraft der Berge sein kann. Unser Ziel ist es, die Situation bestmöglich zu bewältigen“, erklärt Bortoluzzi. Beim Überflug mit dem Hubschrauberüberflug waren die unterhalb der Abrutschlinie errichteten Auffangbecken frei. Die durchgeführten Arbeiten hätten dazu beigetragen, die Kraft vom Erdrutsch abzufangen, so der Landesrat. An einen Erdrutsch mit einer solchen Materialmenge könne er sich allerdings nicht erinnern.

Mehrere Familien waren in ihren Wohnungen eingeschlossen, über 20 Häuser waren betroffen. Am Vormittag wurden die Betroffenen von der Feuerwehr befreit. Auch Autos wurden vom Schlamm begraben. In Garagen drangen Baumstümpfe und Geröll ein.

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