Von: mk
San Vito di Cadore – Im Cadore-Tal im Belluno hat sich am Samstag nach einem Gewitter ein heftiger Felssturz ereignet.
Nach zweistündigem, heftigem Regen hat sich kurz vor 17.00 Uhr zwischen Cortina d’Ampezzo und San Vito di Cadore Fels- und Erdmaterial von der Cima Marcora gelöst.
Obwohl die Geröllmassen die Staatsstraße nicht direkt erreichten, wurden vorbeifahrende Fahrzeuge von einer dichten Staubwolke eingehüllt. Im Ort berichteten Augenzeugen von einem lauten Donner, der zu hören gewesen sei.
Über Personen, die verschüttet wurden und unter die Felsmassen geraten waren, wurde zunächst nichts bekannt. Bergretter sind jedoch umgehend ausgerückt, um die Lage zu überprüfen, da sich in dem Gebiet zahlreiche Wanderwege und Klettersteige befinden. Auch die Feuerwehr stand im Einsatz.
Die Croda Marcora ist 3.205 Meter hoch. Die Mure scheint sich etwas oberhalb der Mitte der Felswand gelöst zu haben.
In den Dolomiten, deren Gestein brüchig ist, kommen Felsstürze häufiger vor. Die charakteristischen Geröllhalden haben sich im Laufe der Zeit durch solche Abbrüche gebildet. Doch der Vorfall am Samstag hat ungewöhnlich große Ausmaße. Es ist noch unklar, ob die heftigen Gewitter den Felssturz ausgelöst haben.
In Cortina d’Ampezzo hat die Gemeindeverwaltung am Samstag das Einsatzzentrum des Zivilschutzes aktiviert. Der regionale Zivilschutz steht in ständigem Kontakt mit den beiden Gemeinden. Am Sonntag soll ein von der Provinz Belluno beauftragter Geologe mit dem Hubschrauber der Feuerwehr einen Erkundungsflug durchführen.
Die Gewitter, die über den gesamten Alpenbogen zogen, lagen im Belluno am Samstag in Intensität und Ausdehnung weit über den Vorhersagen. Auch heute sollen teils schwere Unwetter Norditalien heimsuchen. Es wird zu höchster Wachsamkeit aufgerufen.
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