Von: ka
Neapel – Die Massenschlägerei ereignete sich am frühen Nachmittag des 31. Juli mitten im Zentrum von Neapel. Als mehrere schwedische Touristen, die ihre Autos in einer kostenpflichtigen Garage abgestellt hatten, sahen, dass ihre Fahrzeuge beschädigt waren, weigerten sie sich, den vollen Stundentarif von sechs Euro zu begleichen. Zwischen ihnen und den neapolitanischen Inhabern der Garage entbrannte daraufhin ein wilder Streit.
Unter den Augen schockierter Augenzeugen, die von den Fenstern und Balkonen der umliegenden Häuser aus Videos drehten, schlugen die Schweden und die Neapolitaner mit Fäusten und Baseballschlägern aufeinander ein. In einem Video ist zu sehen, wie sich Dutzende Personen – darunter auch Frauen – mitten auf der Straße prügeln. Ein Mann, der am Boden lag, wurde mit Schlägen und Fußtritten angegriffen. Ein unbekannter Täter hingegen nahm seinen Motorradhelm zur Hand und schlug ihn seinem Gegner mitten ins Gesicht.
Da die Massenschlägerei im Zentrum von Neapel – in der Nähe der Quästur und des Rathausplatzes – stattfand, kam der Fußgänger- und Straßenverkehr völlig zum Erliegen. Erst nach dem Auftauchen zweier Polizeistreifen kehrte wieder Ruhe ein. Nach der Schlägerei wurden polizeiliche Ermittlungen eingeleitet, bei denen einige Aufnahmen von in diesem Stadtteil installierten Überwachungskameras sichergestellt wurden. Auch Videos von Privatpersonen wurden ausgewertet. Wie am Tag nach der wilden Schlägerei bekannt wurde, wurden acht Personen, vier Neapolitaner und vier schwedische Staatsbürger, auf freiem Fuß angezeigt.
Zeugen der Prügelei wiesen den Regionalratsabgeordneten der Grün-Linken Allianz, Francesco Emilio Borrelli, auf die Videos im Netz hin. „Wieder einmal schaden Schlägertypen, Schurken und Gewalttäter dem Ansehen unserer Stadt. Wir haben den Quästor gebeten, alle an der Schlägerei Beteiligten ausfindig zu machen und sie zur Rechenschaft zu ziehen. Was die kostenpflichtigen Garagen betrifft, weisen wir seit Jahren darauf hin, dass die Parkgebühren zu hoch sind und deren Inhaber oft die Frechheit besitzen, öffentliche Straßen als ihren Parkplatz zu nutzen. Auf diese Weise werden manchmal ganze Straßenzüge unpassierbar. Wenn die Betreiber dieser Garagen Methoden der Camorra nutzen und zur Durchsetzung ihrer kriminellen Interessen zu Einschüchterung und Gewalt greifen, dann sollte man ihnen das Handwerk legen“, kommentiert Francesco Emilio Borrelli, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt, die wilde Prügelei.
In jedem Fall ist es ratsam, Neapel mit öffentlichen Verkehrsmitteln, am besten mit der Bahn, zu besuchen.
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