Opfer wollte angegriffener Freundin des Täters helfen – VIDEO

Schreckliche Gewalttat: Am Boden liegender 73-Jähriger verprügelt

Donnerstag, 17. September 2020 | 07:02 Uhr

Vicenza – Der neue Marktplatz von Vicenza war am Montag Schauplatz eines schrecklichen Verbrechens.

Ein 73-Jähriger, der in einem Beziehungsstreit eingegriffen hatte, um der Frau, die der Täter bereits am Hals gepackt hatte, zu Hilfe zu eilen, wurde vom 25-jährigen Gewalttäter brutal zusammengeschlagen. Auch nachdem der ältere Mann nach einem Kinnhaken zu Boden gegangen war, fuhr der 25-Jährige fort, auf den 73-Jährigen einzutreten. Der ältere Mann wurde mit schweren Verletzungen in das Krankenhaus eingeliefert. Der Gewalttäter hingegen wurde kurze Zeit später von der Polizei festgenommen.

Das von einem Anwohner mit einem Smartphone aufgenommene Video ist grauenvoll. Die einzige „Schuld“ eines 73-jährigen Mannes war es, einer von ihrem Freund angegriffenen Frau zu Hilfe geeilt zu haben. Der Täter – ein 25-jähriger, einschlägig vorbestrafter Mann – der seine Freundin bereits am Hals gepackt hatte, griff den älteren Mann, der ihm nur gebeten hatte, die Frau in Ruhe zu lassen, sofort an. Er verpasste dem 73-Jährigen zuerst einen Kinnhaken und trat dann auf den am Boden liegenden Mann ein. Erst nachdem er dem älteren Mann insgesamt viermal auf den Kopf, in die Seite und in das Gesicht getreten hatte, ließ der 25-Jährige von ihm ab. Ein Anwohner, der die Schreie der Frau gehört hatte, filmte von seinem Fenster aus die ganze Gewalttat.

Facebook/Frame Video Vicenza ai Vicentini

Wenige Minuten später trafen am Tatort die verständigten Rettungskräfte ein. Der 73-Jährige, der sich beim Angriff schwere Verletzungen zugezogen hatte, wurde vom Notarzt und den Rettungskräften erstversorgt und in das Krankenhaus von Vicenza eingeliefert. Dort stellten die behandelnden Mediziner bei ihm einen Bruch eines Oberschenkels sowie eine Vielzahl von Blutergüssen fest. Ob der 73-Jährige von den Tritten auch bleibende Schäden am Kopf davontragen wird, ist derzeit noch Gegenstand von medizinischen Untersuchungen.

Die Beamten der zusammen mit den Rettungskräften eingetroffenen Polizeistreife begannen sofort mit den Ermittlungen. Die Polizisten, die „ihr Viertel“ – jenes des neuen Marktes, das wegen Drogenabhängigen, Obdachlosen und Kleinkriminellen unter den Ordnungskräften als „unruhiger Ort“ gilt – sehr gut kennen, erkannten bei der Durchsicht des Videos sofort, dass es sich beim Angreifer um einen „alten Bekannten“ handelte.

Kurze Zeit später nahmen die Polizisten den mutmaßlichen Täter, den 25-jährigen Italiener ungarischer Herkunft Akar Alberto Fontanarosa, wegen Körperverletzung unter erschwerten Bedingungen fest. Sollten beim 73-jährigen Gewaltopfer Kopfverletzungen festgestellt werden, könnte sich die rechtliche Lage von Akar Alberto Fontanarosa weiter verschlechtern.

Nach einem ersten Verhör wurde Akar Alberto Fontanarosa, der Vorstrafen für Drogenhandel, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Bedrohung aufweist, in eine Haftanstalt überstellt. Später wurde bekannt, dass der 25-Jährige wenige Stunden zuvor im Zug einen dienstfreien Carabiniere angegriffen und sich in der Folge eine Anzeige der Eisenbahnpolizei eingehandelt hatte.

Facebook/Vicenza ai Vicentini

Der brutale Angriff auf einen älteren Mann löste in Vicenza Abscheu und Entsetzen aus. Der Bürgermeister von Vicenza, Francesco Rucco, verurteilte den Angriff und drückte dem älteren Mann seine uneingeschränkte Solidarität aus. Francesco Rucco lobte auch die Polizei, „der es gelungen war, den mutmaßlichen Täter innerhalb kürzester Zeit zu identifizieren und in Gewahrsam zu nehmen“. „Vorfälle wie diese bestätigen aber auch, das mit Blick auf die Justiz und die Strafsicherheit etwas nicht stimmt“, so der Bürgermeister von Vicenza.

Auch das Komitee „Vicenza ai vicentini“ stimmte in die Kritik ein. „Die Stadt und die zuständigen Behörden müssen auf die gravierenden Probleme, auf die wir seit Monaten hinweisen, aufmerksam werden“, so das Komitee „Vicenza ai vicentini“, das eine entsprechende Petition ins Leben rufen will, auf ihrer Facebook-Seite. Mit dieser Meinung dürfte das Bürgerkomitee in Vicenza nicht allein sein.

Hier geht es zum Video.

 

Von: ka