25-Jähriger wegen einigen Wasserspritzern erstochen – VIDEO

Sinnlose Bluttat: „Ich dachte nicht, ihn umgebracht zu haben“

Mittwoch, 19. Juni 2019 | 07:10 Uhr

Veniano/Como – Ein Fest ist mit einer Tragödie zu Ende gegangen. In der kleinen Ortschaft Veniano bei Como in der Lombardei wurde ein 25-Jähriger während eines Dorffestes aus nichtigsten Gründen umgebracht. Weil während dem Trinken bei einem Brunnen ein 47-jähriger Familienvater zufällig einige Wasserspritzer abbekommen hatte, wurde der junge Mann vom 47-Jährigen erstochen und getötet.

ANSA/FACEBOOK/HANS JUNIOR KRUPE

Wie fast an jedem Abend im Sommer traf sich eine Gruppe von Freunden zum fröhlichen Beisammensein. So war es auch am letzten Wochenende während des Dorffestes von Veniano. Allerdings endete dieser Abend in einer schrecklichen Tragödie. Als der 25-jährige Hans Junior Krupe – der Vater ist Holländer und die Mutter Spanierin – sich zum Brunnen begab, um etwas Wasser zu trinken, gelangten einige Wasserspritzer zufällig bis zum 47-jährigen Arbeiter und Familienvater Gabriele Luraschi. Zwischen dem wutentbrannten Gabriele Luraschi, der zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern ebenfalls das Fest besuchte, und Hans Junior Krupe kam es zu einem kurzen Wortwechsel. Dabei zog der 47-Jährige ein Klappmesser aus seinem Hosensack und begann, auf den jungen Mann einzustechen. Am Arm und an der Seite schwer verletzt, brach Hans Junior Krupe auf dem Dorfplatz zusammen. Ein zufällig anwesender Arzt sowie seine Freunde leisteten dem jungen Mann sofort Erste Hilfe, aber trotz aller Bemühungen kam für Hans Junior Krupe jede Hilfe zu spät. Der 25-Jährige, der für die Speditionsfirma Ups arbeitete und zusammen mit seinen Eltern in Veniano lebte, hatte zu viel Blut verloren und erlag auf der Fahrt ins Krankenhaus seinen schweren Stichverletzungen.

Gabriele Luraschi hingegen verließ, als ob nichts geschehen wäre, zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern den Festplatz. Aufgrund der Aussagen mehrerer Zeugen konnte der 47-Jährige wenige Stunden nach der Bluttat von den Carabinieri ausfindig gemacht und festgenommen werden. Der 47-Jährige hatte bereits vor, sich zu stellen, und hatte zu diesem Zweck einen befreundeten Carabiniere kontaktiert.

ANSA/FABRIZIO CUSA

„Ich dachte nicht, ihn umgebracht zu haben. Ich sah ihn, wie er wieder aufstand, und dachte nur an eine Verletzung“, so der Familienvater zu den Carabinieribeamten. Auf der Kleidung von Gabriele Luraschi waren noch Spuren des Blutes des Opfers. Der 47-Jährige übernahm die Verantwortung für die Tat und übergab den Carabinieri das Klappmesser, mit dem er auf den 25-Jährigen eingestochen hatte. Gabriele Luraschi wurde wegen vorsätzlicher Tötung unter dem erschwerenden Umstand der Anwesenheit eines Minderjährigen – sein elfjähriger Sohn musste die sinnlose Gewalt mit ansehen – festgenommen und in eine Haftanstalt überstellt.

Erst dort wurde dem Familienvater langsam bewusst, was er angerichtet hatte. Hinter den dicken Mauern überkam dem 47-Jährigen tiefe Verzweiflung. Die Freunde von Hans finden ebenfalls keinen Frieden. „Man kann nicht wegen einigen Wasserspritzern sterben“, so die heute noch ungläubigen jungen Männer und Frauen, mit denen Hans Junior Krupe so gerne seine Freizeit verbracht hatte.

Von: ka