Mirella D’Indio und Tatiana Rizzi sowie zwei Kleinkriminelle festgenommen – VIDEO

„Sonnenschirmkrieg“: Mutter und Tochter zünden konkurrierendes Strandbad an

Mittwoch, 12. Oktober 2022 | 08:05 Uhr

Sabaudia – Um der Konkurrenz von „Duna 31.5“ ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen, beschlossen die Inhaber des Strandbads „L’ultima spiaggia“, Mirella D’Indio und ihre Tochter Tatyana Rizzi, zwei Kleinkriminelle anzuheuern, um das „Duna“ anzuzünden. In der Tat brannte in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar das Strandbad völlig nieder.

Sie durften sich aber nur wenige Monate über diesen „Erfolg“ freuen. Die Ermittlungen der Carabinieri, die einen regelrechten „Krieg“ zwischen den Betreibern der Strandbäder in der Gegend von Sabaudia ans Tageslicht brachten, ergaben bald, dass hinter dem Brandanschlag nur die Konkurrenz stecken konnte. Am Montag klickten für Mirella D’Indio und Tatyana Rizzi sowie für zwei Männer, die auf Geheiß der beiden Frauen die Tat verübt hatten, die Handschellen.

Twitter/Vigili del Fuoco

In der Nacht vom 5. auf den 6. Januar wurde das Luxusstrandbad „Duna 31.5“ durch einen Brand völlig zerstört. Schon während der ersten Ermittlungen hatten die Ermittler der Carabinieri und der Feuerwehr keine Zweifel, dass das Feuer auf Brandstiftung zurückzuführen war. Das „Duna“, das zu den beliebtesten Strandbädern der Umgebung von Sabaudia im südlichen Latium gehörte und direkt am Strand lag, war erst nach einem langen Streit mit der Stadtverwaltung eröffnet worden. Der Alarm, dass das „Dune“ brannte, wurde von Wächtern der benachbarten Luxusvillen ausgelöst.

Facebook/DUNA 31.5

Da bei dem Brand auch die Alarm- und Videoüberwachungsanlage der Badeanstalt zerstört wurde, wurde die Umgebung des „Duna“ einer minutiösen Untersuchung unterzogen. Dabei kam eine leere Flasche zum Vorschein, die noch Reste einer brennbaren Flüssigkeit enthielt. Anschließend befragten die ermittelnden Carabinieri mehrere Personen, unter denen sich unter anderem der Inhaber des abgebrannten Strandbads und die Betreiber der benachbarten Strandbäder und Kioske befanden.

Im Rahmen ihrer Untersuchungen stachen die Carabinieri in ein regelrechtes Wespennest aus „Rivalitäten“ und starken wirtschaftlichen Interessen, die sich allesamt darum drehten, dem eigenen Strandbad den besten Platz am Meer von Sabaudia zu sichern. Aus den Ermittlungen kristallisierte sich bald heraus, dass hinter dem Anschlag nur die Konkurrenz des „Duna“, die Inhaber des Strandbads „L’ultima spiaggia“, stecken konnte. Es war nicht schwer, die Zerwürfnisse und uralten Rivalitäten, die zwischen den Inhabern des „Duna“ und des Strandbads „L’ultima spiaggia“ herrschten, ans Licht zu bringen.

Facebook/Tatyana Rizzi

Die Inhaberinnen des „L’ultima spiaggia“, Mirella D’Indio und ihre Tochter Tatyana Rizzi, sind in der Umgebung sehr bekannt. Dies gilt insbesondere für die 35-jährige Tatyana Rizzi. Sie arbeitet auch als freischaffendes Model und Fotomodell und besitzt in den sozialen Netzwerken eine recht große Fangemeinde. Auf Facebook kursieren viele Fotos von Modeschauen – vornehmlich von Hochzeitsmode – zu denen sie in verschiedenen Orten im südlichen Latium eingeladen wurde.

Facebook/Tatyana Rizzi

Das Hauptaugenmerk der beiden Frauen galt aber immer ihrem Strandbad. Nachdem die Carabinieri Forestali des nahen Parco di Fogliano wiederholt Verstöße festgestellt hatten, war das „L’ultima spiaggia“ zuerst zeitweilig geschlossen und dann dazu gezwungen worden, an einem anderen Standort neu zu eröffnen. Die Entscheidung der Behörden, den Strand, den sie als den ihren betrachteten, verlassen zu müssen, wurde von Mirella D’Indio und Tatyana Rizzi aber nie ganz akzeptiert. Die größte Befürchtung der beiden Geschäftsfrauen war jedoch, dass die Betreiber des „Duna 31.5“ ihr Strandbad ausweiten könnten, indem sie sich auf den Teil des Strandes ausdehnen, der zuvor vom „L’ultima spiaggia“ genutzt worden war.

Um diese „Eroberung ihres Strandes“ zu unterbinden, schreckten Mirella D’Indio und ihre Tochter Tatyana Rizzi nicht davor zurück, für die Drecksarbeit zwei Kleinkriminelle anzuheuern. Die beiden Männer, die Vorstrafen wegen Diebstahls und Drogenhandels aufweisen, erklärten sich für 500 Euro bereit, das „Duna“ anzuzünden. Mirella D’Indio und Tatiana Rizzi konnten sich aber nur wenige Monate über diesen „Erfolg“ freuen.

Die Ermittlungen der Carabinieri, die einen regelrechten „Krieg“ zwischen den Betreibern der Strandbäder in der Gegend von Sabaudia ans Tageslicht brachten, ergaben bald, dass hinter dem Brandanschlag nur die Konkurrenz stecken konnte. Nachdem die Carabinieri unter der Leitung der Staatsanwaltschaft von Latina genug belastendes Material gesammelt hatten, klickten für Mirella D’Indio und Tatyana Rizzi sowie für die zwei Männer, die auf Geheiß der beiden Frauen den Brandanschlag ausgeführt hatten, die Handschellen. Während über die beiden Frauen nach dem Verhör der Hausarrest verhängt wurde, wurden die beiden Kleinkriminellen in die Haftanstalt überstellt.

Der Brandanschlag auf das „Duna“ bestätigt einmal mehr die gewaltigen wirtschaftlichen Interessen, die sich um den bei den bessersituierten Römern beliebten Luxusstrand von Sabaudia drehen. Erst vor acht Monaten wurde die damalige Bürgermeisterin des Badeortes, Giada Gervasi, wegen Verdachts auf Korruption festgenommen. Derzeit wird ihr der Prozess gemacht. Der „Sonnenschirmkrieg“, der ebenfalls vor Gerichten ausgefochten wird, könnte aber bald in die nächste Runde gehen.

 

Von: ka