1.000 Euro Bußgeld und Beschlagnahme – VIDEO

Strengstens verboten: 100 km/h mit dem Elektroroller

Mittwoch, 04. November 2020 | 08:00 Uhr

Moncalieri – Die Beamten der Lokalpolizei der piemontesischen Kleinstadt Moncalieri hatten es mit einer besonders krassen Verletzung der Straßenverkehrsordnung zu tun.

Den Polizisten ging der Lenker eines unglaublich schnellen Elektrorollers ins Netz. Der 40-Jährige fand offenbar nichts dabei, mit seinem teuren, im Internet erworbenen Roller mit rund 100 Kilometern pro Stunde durch die Straßen von Moncalieri zu flitzen. Die Beamten ließen sich nicht durch die Ausreden des Mannes erweichen. Während der 40-jährige Einheimische mit einem Bußgeld von 1.000 Euro belegt wurde, wurde der „illegale“ Elektroroller, der ironischerweise nach Angaben des Mannes ebenfalls 1.000 Euro gekostet hatte, von den Beamten beschlagnahmt.

Polizia Locale Moncalieri

Bei den Beamten der Lokalpolizei der piemontesischen Kleinstadt Moncalieri waren bereits in den vergangenen Tagen Hinweise auf einen angeblich „sehr schnell durch die Stadt flitzenden Elektroroller“ eingegangen. Als sich dann bei einer ihrer Kontrollfahrten durch die Stadt ihr Weg mit jenem des superschnellen Elektrorollers kreuzte, staunten sie nicht schlecht. Der Lenker des schnellen Elektrorollers – ein 40-jähriger Mann aus Moncalieri – flitzte mit seinem Gefährt mit nicht weniger als 100 Kilometer pro Stunde durch das Stadtgebiet. Die Beamten der Stadtpolizei hielten den Mann sofort an.

Bei der Befragung durch die Beamten kam heraus, dass der Mann den Elektroroller für rund 1.000 Euro im Internet erworben hatte. Allerdings hatte der 40-Jährige dabei nicht die besonderen technischen Eigenschaften des zwei Kilowatt starken Rollers bedacht. In der Tat entsprechen Elektroroller dieser Art nicht der gesetzlichen Norm. Aufgrund ihrer Leistung und Höchstgeschwindigkeit könnten sie trotz ihres geringen Gewichts mit einem Kleinmotorrad verglichen werden. Daher müsste der Elektroroller vom Amt für Motorisierung zugelassen und mit einer Kenntafel versehen werden. Der 2.000 Watt starke Elektroroller unterscheidet sich also in jeglicher Hinsicht von seinen kleineren, höchstens 20 Kilometer pro Stunde schnellen und 250 bis 500 Watt leistenden „Brüdern“.

ANSA / CIRO FUSCO

„Ich habe ihn teuer bezahlt. Ihr könnt ihn mir nicht einfach wegnehmen“, so der 40-jährige Einheimische, der versuchte, die Beamten mit diesen Worten zu erweichen. Die Stadtpolizisten kannten aber kein Pardon. Während der Mann aus Moncalieri wegen verschiedener Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung sowie wegen der fehlenden Versicherung und Zulassung mit einem Bußgeld von 1.000 Euro belegt wurde und mit einem Taxi die Heimreise antreten musste, wurde der „illegale“ Elektroroller, der ironischerweise nach Angaben des Mannes ebenfalls 1.000 Euro gekostet hatte, von den Beamten beschlagnahmt.

Wenn dieser auch besonders krass ist, so handelt es sich beim Fall des superschnellen Rollers von Monacalieri keineswegs um einen Einzelfall. Erst Ende September sorgte im Netz das Video eines Elektrorollers, der in der Nähe von Verona mitten in der Nacht auf offener Straße mit 80 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen war und sogar ein Auto überholt hatte, für Furore.

Auf Anfrage bestätigen Experten der Ordnungskräfte, dass Verkehrsrowdys nicht davor zurückschrecken würden, mit ihren frisierten oder im Netz erworbenen, leistungsstarken Elektrorollern, die Geschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde erreichen, die Straßen unsicher zu machen. Wie im Falle anderer Verkehrssünden können nur strenge Kontrollen im Verbund mit saftigen Strafen und der Beschlagnahme der illegalen Roller schaffen.

Von: ka