Grausamer Femizid erschüttert Mailand – VIDEO

Tödlicher Brand: Sueli Barbosa stirbt auf der Flucht vor dem Feuer

Dienstag, 10. Juni 2025 | 07:24 Uhr

Von: ka

Mailand – Mailand war in der Nacht auf Donnerstag Schauplatz eines besonders grausamen Femizids. Wenige Stunden nach der Verzweiflungstat von Sueli Leal Barbosa, die aus dem vierten Stock gesprungen war, um den Flammen zu entkommen, bestand kaum noch Zweifel daran, dass das Feuer in der Wohnung der 48-jährigen Frau, die ursprünglich aus Brasilien stammte, gezielt gelegt worden war, um sie einen grauenvollen Flammentod sterben zu lassen.

Facebook/Sueli Barbosa

Ihr Lebensgefährte Michael Pereira wurde nur eine halbe Stunde nach Eintreffen von Rettungskräften und Feuerwehr von der Polizei festgenommen. Seinen Beteuerungen, er habe lediglich eine Zigarette auf den Boden geworfen, schenken die Ermittler keinen Glauben. Ersten Erkenntnissen zufolge war in der Wohnung an zwei Stellen mit einem Brandbeschleuniger gezielt Feuer gelegt worden. Michael Pereira sitzt daher seit Freitag wegen vorsätzlichen Mordes in Untersuchungshaft.

Als die Nachbarn am frühen Donnerstagmorgen kurz vor 1.00 Uhr sahen, wie aus einer Wohnung im vierten Stock des Viale Abruzzi in Mailand Flammen loderten und eine Frau auf dem Balkon verzweifelt um Hilfe schrie, wählten sie sofort die Notrufnummer 112, doch als die Feuerwehr und die Rettungskräfte wenige Minuten später am Einsatzort eintrafen, war es bereits zu spät. Um den mehrere Meter hoch lodernden Flammen zu entkommen, war Sueli Leal Barbosa, eine 48-jährige Frau brasilianischer Herkunft, in die Tiefe gesprungen. Sie überlebte die Verzweiflungstat nicht. Wenige Stunden nach ihrer Einlieferung erlag sie im Mailänder Krankenhaus Fatebenefratelli ihren schweren Sturzverletzungen.

Bereits während des nächtlichen Brandeinsatzes stand fest, dass Sueli Leal Barbosa nicht Opfer eines Feuerunglücks, sondern eines Mordanschlags geworden war. Den Feuerwehrleuten fiel sofort auf, dass die Wohnungstür von außen verschlossen war und das Feuer für einen gewöhnlichen Wohnungsbrand gewaltige Ausmaße hatte. Die extreme Hitze hatte alle Fensterscheiben zum Bersten gebracht, und die meterhohen Flammen hatten alles zerstört. Es war ein Feuer, das die Feuerwehrleute nur mit Mühe löschen konnten. Sie beschrieben es am Ende als so verheerend, dass selbst jene mit der meisten Erfahrung erstaunt waren.

ANSA/US Vigili del Fuoco

Ihr Lebensgefährte Michael Pereira konnte eine halbe Stunde nach Eintreffen der Rettungskräfte und der Feuerwehr von der Polizei festgenommen werden. Bereits die ersten Ermittlungsergebnisse waren erschütternd. Während Sueli beschloss, sich vom Balkon im vierten Stock zu stürzen, um der Feuerfalle zu entkommen, in die sich ihre Wohnung verwandelt hatte, nachdem die Tür von außen verschlossen worden war, trank Michael Pereira unweit entfernt in einer Bar sein Bier.

Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, wie er nur wenige Minuten vor dem Ausbruch des Feuers die Wohnungstür von außen zugesperrt und das Gebäude verlassen hat. Seinen Beteuerungen, dass er nach einem Streit mit der 48-Jährigen nur einfach eine Zigarette auf den Boden geworfen, aber die Wohnungstür offengelassen habe, schenken die Ermittler keinen Glauben, denn ersten Erkenntnissen zufolge sei in der Wohnung an mindestens zwei Stellen mit einem Brandbeschleuniger gezielt Feuer gelegt worden. Die Heftigkeit des Wohnungsbrandes sei in jedem Fall nicht mit einer achtlos weggeworfenen Zigarette zu erklären, so die Ermittler.

Während des Verhörs zeigte Michael Pereira „keinerlei Trauer und noch weniger Einsicht“. Laut der Staatsanwaltschaft breitete sich das Feuer zunächst im Wohnzimmer aus. Dank der verwendeten Brandbeschleuniger griff es in Windeseile auf das Schlafzimmer über, in dem Sueli Leal Barbosa im Wesentlichen eingeschlossen war. Die Staatsanwältin sagte, es sei sein Plan gewesen, Sueli Leal Barbosa auf grausame Art und Weise zu ermorden.

Facebook/Sueli Barbosa

Als Mordmotiv werden „Gründe des Grolls gegenüber seiner Lebensgefährtin“ genannt. Nach Angaben von Nachbarn und Freundinnen von Sueli Leal Barbosa hatte es in der Wohnung immer wieder schwere Streitigkeiten gegeben. Ihre Mutter und ihre Freundinnen hatten die 48-Jährige mehrmals dazu geraten, ihren als „krankhaft eifersüchtig und besitzergreifend“ beschriebenen Landsmann zu verlassen.

Wie in ähnlichen Fällen von Femiziden gelang es Sueli Leal Barbosa jedoch nicht, sich von Michael Pereira zu trennen.

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