Elektrofahrrad von Kleintransporter angefahren – VIDEO

Tödlicher Leichtsinn: Drei junge Leute sterben auf Schnellstraße

Donnerstag, 16. Juli 2020 | 08:06 Uhr

Barletta/Andria – Die Schnellstraße, die in Apulien Barletta mit Andria verbindet, war am frühen Mittwochmorgen Schauplatz einer sinnlosen Tragödie. Zwei 17-Jährige und ein 19-Jähriger, die aus bisher ungeklärten Gründen zu dritt auf einem Elektrofahrrad und wahrscheinlich ohne Licht auf einer vierspurigen Schnellstraße unterwegs waren, wurden von einem Kleintransporter angefahren und getötet.

Der sinnlose Tod dreier junger Leute, die Opfer ihres Leichtsinns wurden, erschüttert Apulien. Es war kurz nach 5.00 Uhr am frühen Mittwochmorgen, als auf der Schnellstraße zwischen Barletta und Andria ein fürchterlicher Knall zu hören war. Drei junge Menschen – die beiden 17 Jahre alten Pasquale Simone und Giovanni Pinto sowie der 19-jährige Michele Chiarulli – die mit ihrem Elektrofahrrad auf der vierspurigen Straße unterwegs waren, wurden von einem Kleintransporter angefahren. Der Aufprall war dermaßen stark, sodass die Körper der drei jungen Leute Dutzende Meter nach vorne geschleudert wurden.

Der Lenker des weißen Kleintransporters – ein Blumenhändler aus dem nahen Trinitapoli, der zu einer Gärtnerei nach Andria fahren wollte, um neue Pflanzen abzuholen – blieb nach dem Aufprall sofort stehen und verständigte die Rettungskräfte. Als Letztere eintrafen, bot sich ihnen ein Bild des Grauens. Dem Notarzt blieb bei einem der beiden 17-Jährigen und bei Michele Chiarulli nur mehr die traurige Aufgabe, ihren Tod festzustellen. Pasquale Simone konnte zwar am Unfallort noch wiederbelebt werden, erlag aber wenige Stunden später im Krankenhaus von Andria seinen schweren Verletzungen.

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Die Carabinieri von Barletta, deren Ermittlungen vom zuständigen Staatsanwalt von Trani, Giuseppe Francesco Aiello, koordiniert werden, begannen hingegen sofort, den Unfallort näher in Augenschein zu nehmen. Ersten Erkenntnissen zufolge hatten die drei jungen Leute, die in Barletta gemeinsam ausgegangen waren, vorgehabt, mit dem Elektrofahrrad Simone nach Hause zu begleiten und dann nach Barletta zurückzukehren.

Aber aus bisher unerfindlichen Gründen hatten sie dafür tragischerweise ausgerechnet die vierspurige Schnellstraße – ein Ort, wo es nicht erlaubt ist, mit dem Fahrrad zu fahren – die Barletta mit Andria verbindet, gewählt. Laut ersten Untersuchungen am Unfallort war das Elektrofahrrad mit den drei jungen Menschen im Morgengrauen vermutlich ohne Licht – am Unfallort wurde kein Rücklicht gefunden – auf der Überholspur unterwegs gewesen. Vermutlich in genau jenem Moment, als die drei jungen Leute auf die Normalspur wechseln wollten, wurden sie vom Kleintransporter erfasst.

In Apulien ist es am Mittwoch traurig still. „Es gibt keine Worte, um den von dieser Tragödie verursachten Schmerz auszudrücken“, so der Bürgermeister von Barletta, Cosimo Cannito. „Sie waren viel zu jung. In diesem Alter fühlt man sich unverwundbar. Man hält sich für stark und ist leichtsinnig. Werden aber dann junge Leben zerstört, ist der Schmerz groß. Den Übermut der jungen Leute zu bändigen, ist sehr schwierig, aber wir alle sind dazu aufgerufen, ihnen so viel Aufmerksamkeit wie nur möglich zu widmen“, so Cosimo Cannito.

Wahre Worte, aber viele Leser und Kommentatoren sind auch der Ansicht, dass diese Tragödie in ihrer Tragik viele andere übertrifft, gerade weil sie so leicht hätte vermieden werden können.

Von: ka