Tragödie an Italienstrand: Junge lebendig von Sand begraben

Von: idr

Montalto di Castro – Es ist eine Beschäftigung, der jeder Heranwachsende am Strand schon mal nachgegangen ist: graben und sich einen eigenen kleinen Meerwasserpool bauen. Für einen 17-Jährigen aus Rom ist das vor kurzem tödlich geendet. Als die Wände seiner Outdoor-Badewanne zusammenstürzten, hatte er nicht einmal Zeit, um zu schreien und wurde lebendig begraben.

Riccardo war am Donnerstag mit seiner Familie am Strand von Montalto di Castro, etwa eine Stunde entfernt von Rom. Zum Zeitvertreib grub er mit seinen beiden Brüdern ein etwa anderthalb Meter tiefes Loch, sodass sein Kopf noch herausguckte. Wenig später wurde der 17-Jährige unter dem feinen Sand des Küstenorts lebendig begraben. Erst als seine Geschwister zu graben begannen, fanden sie ihren toten Bruder wieder.

War Riccardo bei Bewusstsein?

Als der Junge unter dem Sand verschwand, waren die Eltern nur wenige Meter entfernt, doch der 17-Jährige war möglicherweise bereits während des Unfalls nicht mehr bei Bewusstsein. Riccardos Vater vermutet einen Schwächeanfall oder einen Hitzeschlag – eine unglückliche Verkettung von Ereignissen. Anders kann er es sich nicht erklären, warum sein Sohn nicht um Hilfe geschrien haben soll.

Für Ermittler reichen diese Mutmaßungen nicht aus. Aktuell laufen Ermittlungen gegen die Familie wegen fahrlässiger Tötung, da sie möglicherweise ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen sind. Ob die Eltern tatsächlich hätten einschreiten können, wird gegenwärtig geprüft. Der zuständige Staatsanwalt erklärt, dass diese Untersuchung verpflichtend sei, da Riccardo zum Zeitpunkt seines Todes noch minderjährig war.

Aktuell hält sich die Familie noch in Montalto di Castro auf, um Abschied von Riccardo zu nehmen. Die Eltern wollen ihre verbleibenden Kinder schonen und sie langsam an die neue, schmerzhafte Realität gewöhnen, doch die Wahrheit ist, dass sie am allermeisten darunter zu leiden haben und sie niemand mehr schützen kann. Auch wenn die Ermittlungen zusätzlichen Druck bedeuten, wünscht sich Riccardos Vater nichts sehnlicher, als vom Staatsanwalt zu erfahren, was mit seinem Jungen passiert ist. So lange hält ihr Kampf an.