Von: mk
Rom – In Italien sinkt das Bargeldlimit auf 2.000 Euro. Die Änderung wurde von der Regierung im heurigen Bilanzgesetz beschlossen und ist seit gestrigem Mittwoch in Kraft. Beträge, die über diese Summe hinausgehen, können nur noch mit Karte, per Banküberweisung oder mit Scheck bezahlt werden. Italien hat bereits in der Vergangenheit eine Bargeldgrenze eingeführt, um die Schattenwirtschaft zu bekämpfen. Wie eine Studie zeigt, ist die Schwarzarbeit dennoch gestiegen.
Im Jahr 2011 war in Italien eine Bargeldgrenze von 999,99 Euro eingeführt worden. Unter der Regierung Renzi wurde das Limit wieder auf 3.000 Euro angehoben. Ausnahmen galten für Bargeldtransfers und Schecks, für die weiterhin ein Limit von 999,99 Euro galt.
Nun soll die Bargeldgrenze schrittweise gesenkt werden: Nachdem seit 1. Juli ein Bargeldlimit von 1.999,99 Euro gilt, soll es ab 1. Jänner 2022 wieder auf 999,99 Euro sinken.
Wie eine Studie zeigt, ist der absolute Wert der Schwarzarbeit von 202 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf 210 Milliarden im Jahr 2017 angestiegen. Dies entspricht einer Zunahme von 3,9 Prozent, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.
Laut den Beratern, die die Studie durchgeführt haben, hätten Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft viele Ursachen – angefangen von der langsamen und komplexen Verwaltung über das System der Kontrollen bis hin zur Kriminalitätsrate. Auch die Kosten für elektronische Zahlungsmöglichkeiten hätten einen Einfluss.
Neben bargeldlosem Zahlen setzt die Regierung in Rom auch auf Bürokratieabbau. Ministerpräsident Giuseppe Conte will im Ministerrat am morgigen Freitag das Vereinfachungsdekret verabschieden. Ziel ist es, bürokratische Hürden abzubauen, um Italiens Wirtschaft wieder anzukurbeln.