Von: luk
Gardasee/Deutschland – Auch in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten verliert der Gardasee nichts von seiner Anziehungskraft auf deutsche Urlauber. Wie eine aktuelle Umfrage des Reisportals gardasee.de zeigt, wollen 76 Prozent der über 5.000 befragten Newsletter-Abonnenten 2025 sicher an den See reisen, weitere 19 Prozent denken noch darüber nach. Nur vier Prozent schließen eine Reise aus.
Sonne, gutes Essen – und ein bisschen Spontaneität
Ausschlaggebend für die Beliebtheit bleiben die Klassiker: 90 Prozent der Befragten nennen das milde Klima und den Sonnenschein als Hauptgrund für ihre Lust auf den Gardasee, 75 Prozent schwärmen von der italienischen Küche. Das macht den Gardasee auch bei wechselhaften Wetterlagen attraktiv. Dennoch spüren viele Beherbergungsbetriebe die zunehmende Tendenz zur kurzfristigen Buchung: Je nach Wetterprognose entscheiden sich viele Gäste – besonders aus Süddeutschland – erst wenige Tage vor Abreise. Das verlängerte Osterwochenende habe gezeigt, wie stark das Wetter die Nachfrage beeinflusst: Bei Frühlingstemperaturen jenseits der 20 Grad in Bayern und Regenwarnungen für Norditalien stornierten viele ihre Buchungen kurzerhand.
Chance auf Saisonverlängerung
Dennoch bietet der See – auch durch seine Ganzjahresangebote – Chancen für eine verlängerte Urlaubssaison. Gerade in Schlechtwetterphasen nördlich der Alpen ließe sich durch gezielte Angebote kurzfristig Nachfrage generieren, heißt es aus der Tourismusbranche.
Autofahrer weiter in der Überzahl – aber Bahn gewinnt
Fast 90 Prozent der Umfrageteilnehmer planen die Anreise mit dem Auto. Komfort, Flexibilität vor Ort und unkomplizierter Gepäcktransport werden als Hauptgründe genannt. Für Verunsicherung sorgt allerdings die Baustelle auf der Luegbrücke auf der Brennerautobahn in Tirol. 37 Prozent der Befragten gaben an, ihre Reisepläne wegen möglicher Verkehrsprobleme angepasst zu haben.
Doch es gibt Entwarnung: 180 Tage lang – von April bis Oktober – bleibt der Brenner trotz Bauarbeiten zweispurig befahrbar, betont ASFINAG-Direktor Stefan Siegele. Erste Erfahrungen zeigen laut Siegele, dass der Verkehr auch unter der Woche meist flüssig läuft, an den Wochenenden ohnehin durchgehend auf zwei Spuren.
“Die Tourismusverantwortlichen am Gardasee sind nun gefragt, Gäste proaktiv über die tatsächliche Verkehrslage zu informieren, um Sorgen vor überfüllten Autobahnen zu zerstreuen”, formulieren die Studienautoren.
Mehr Gardasee-Gäste auf der Schiene
Erfreulich für Umwelt und Infrastruktur: Immer mehr Deutsche fahren mit dem Zug. Der Anteil der Bahnreisenden ist im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent gestiegen, mittlerweile wollen zehn Prozent per Schiene anreisen. Grund dafür dürften die komfortableren Railjet-Züge auf der Strecke München-Verona sein, aber auch das zunehmende Bewusstsein für Verkehrsprobleme vor Ort: Rund 20 Prozent der Befragten äußerten sich kritisch zur Verkehrssituation rund um den See und wünschten sich Verbesserungen.
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