Besessenheit eines Kunden wird Escortdame zum Verhängnis – VIDEO

„Überweisungen für ‚Geschenke‘ von über 50.000 Euro“

Freitag, 30. Mai 2025 | 08:22 Uhr

Von: ka

Legnano – Der Mord an Vasilica Potincu, die am späten Samstagabend in ihrer Wohnung in Legnano mit neun Messerstichen getötet wurde, scheint aufgeklärt. Nach nur wenigen Tagen nahmen die Carabinieri den 29-jährigen Metallfacharbeiter Andrea Mostoni fest.

Mostoni, der zu den Stammkunden der 35-jährigen Escortdame aus Rumänien gehörte, scheint von ihr regelrecht besessen gewesen zu sein. Der 29-Jährige hatte laut den Ermittlern der Carabinieri zugunsten von Vasilica Potincu „Überweisungen für ‚Geschenke‘ von über 50.000 Euro“ getätigt. Als die 35-Jährige ihrem Kunden, der ihr immer unheimlicher wurde, über ihren Anwalt eine Unterlassungserklärung zukommen ließ, forderte er das Geld zurück. Die Carabinieri haben eine erdrückende Beweislast zusammengetragen. Demnach soll Andrea Mostoni Vasilica Potincu in ihrer Wohnung in Legnano, wo sie ihre Kunden empfing, aufgesucht und mit einem Küchenmesser neunmal auf sie eingestochen haben.

ANSA/AGENZIA BLITZ VARESE

Als ein Nachbar am Sonntagnachmittag die leicht geöffnete Tür der Wohnung von Vasilica Potincu berührte, fiel ihm sofort auf, dass dahinter eine Frau auf dem Boden lag. Dem verständigten Notarzt blieb nur noch die traurige Aufgabe, den Tod der 35-jährigen Escortdame festzustellen. Die Tatwaffe, ein langes Küchenmesser, steckte noch in ihrem Rücken. Laut dem Gerichtsmediziner war die 35-Jährige in der Nacht auf den Sonntag mit neun Messerstichen ermordet worden.

Da Vasilica Potincu dem ältesten Gewerbe der Welt nachging, hegten die mit dem Mordfall betrauten Carabinieri-Beamten von Anfang an die Vermutung, dass die 35-Jährige der Wut und der Obsession eines Kunden zum Opfer gefallen sein könnte. Als sie begannen, die Aufnahmen der Überwachungskameras in der Umgebung auszuwerten und die Ergebnisse mit anderen Hinweisen abzugleichen, wurden sie bald fündig. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde einer von Vasilica Potincus Stammkunden festgenommen: Andrea Mostoni.

Die Ermittler der Carabinieri von Rho und Mailand kamen dem 29-jährigen Metallfacharbeiter aus Robecco sul Naviglio auf die Spur, indem sie Videoaufnahmen von Überwachungskameras aus der Gegend mit Nummernschildlesegeräten und Telefonaufzeichnungen abglichen. Einige der Aufnahmen zeigen, wie Mostoni am Samstagabend in seinem Skoda Fabia vor dem Gebäude in der Via Stelvio in Legnano ankommt, in dem sich die Wohnung der 35-Jährigen befindet. In dieser Mietwohnung empfing Vasilica, die in der Szene auch als „Elena“ oder „Katty“ bekannt war, ihre Kunden.

Sie selbst wohnte in Cinisello Balsamo gemeinsam mit ihrer Mutter, ihrer Schwester, ihrem 14-jährigen Sohn und ihrem Ex-Mann, von dem sie getrennt war, aber weiterhin mit ihm zusammenlebte. Der 38-jährige Landsmann von Vasilica stellte sich den Carabinieri von Brescia, nachdem der Mord an seiner Ex-Frau bekannt geworden war. Der Mann, gegen den ein europäischer Haftbefehl wegen Prostitutionsdelikten und anderer schwerer Verbrechen vorlag, beteuerte gegenüber den Carabinieri, mit dem Mord an seiner Ex-Frau nichts zu tun zu haben.

Er sprach die Wahrheit. Andrea Mostoni wurde am Samstagabend beim Verlassen des Gebäudes gesehen. Anschließend wurde sein Auto in Legnano von einem Kennzeichenlesegerät erfasst. Der Zeitraum, den der 29-Jährige im betreffenden Gebäude verbrachte, passt zum Ergebnis der Autopsie, die den Todeszeitpunkt der 35-Jährigen auf den späten Samstagabend festlegt.

Über das Tatmotiv scheint es kaum noch Zweifel zu geben. Den Ermittlungen zufolge war Mostoni krankhaft besessen von der Escortdame, mit der er sich wiederholt als Kunde verabredet hatte. Der 29-Jährige wollte „mehr als nur ein Kunde“ sein und hatte für die 35-Jährige eine echte Obsession entwickelt. Laut den Ermittlern der Carabinieri hatte er „Überweisungen für ‚Geschenke‘ in Höhe von über 50.000 Euro“ zugunsten Vasilica Potincu getätigt. Verängstigt durch diese Annäherungsversuche soll Vasilica einen Anwalt eingeschaltet haben, der dem 29-Jährigen eine Unterlassungsaufforderung zustellte. Daraufhin soll Mostoni von der Frau die Rückgabe des Geldes verlangt haben, das er ihr anscheinend nur geliehen hatte. „Dann gib es mir zurück“, sollen seine Worte gewesen sein.

Laut den Carabinieri, die eine erdrückende Beweislast zusammengetragen haben, soll Andrea Mostoni Vasilica Potincu am Samstagabend in ihrer Wohnung in Legnano aufgesucht haben, wo sie ihre Kunden empfing. Vermutlich im Laufe eines Streits soll er sie mit einem Küchenmesser mit neun Stichen getötet haben.

Andrea Mostoni sitzt wegen Mordes in Untersuchungshaft und schweigt beharrlich zu allen Vorwürfen. Das gegen ihn zusammengetragene Beweismaterial scheint jedoch erdrückend zu sein.

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