Von: idr
Brescia – Manche Menschen sind offenbar unbelehrbar: Ein 66-jähriger Unternehmer aus Brescia hat erneut seinen Privathelikopter mitten auf einer Skipiste geparkt – diesmal im lombardischen Skigebiet Monte Maniva. Am Samstag vor zehn Tagen landete er ohne Genehmigung direkt auf den verschneiten Pisten, schnallte sich die Skier an und fuhr los, als wäre nichts dabei. Bis ihn die Carabinieri stoppten.
Es ist nicht das erste Mal: Bereits im April hatte der Mann denselben Stunt abgezogen – damals in Madonna di Campiglio in den Dolomiten. Seine Begründung laut Medienberichten: Er wolle Skifahren und sei beruflich so eingespannt, dass ihm keine Zeit für konventionelle Anreisen bleibe. Die Strafe damals: 2.000 Euro. Offenbar noch nicht hoch genug für den Wiederholungstäter.
Diesmal droht ihm weit mehr
In Trentino-Südtirol und der Lombardei sind Helikopterlandungen oberhalb von 1.600 Metern grundsätzlich verboten. Ausnahmen gelten ausschließlich für Rettungseinsätze. Der wiederholte Verstoß könnte den passionierten Skifahrer nun deutlich teurer zu stehen kommen. Die Luftfahrtbehörde ENAC ermittelt wegen Verwaltungsverstößen. Ihm droht nicht nur eine saftige Geldstrafe, sondern möglicherweise der Entzug seiner Fluglizenz.
Die Carabinieri betonten zwar, dass bei dem Vorfall keine Skifahrer verletzt oder gefährdet wurden. Dennoch zeigt das Verhalten des Mannes eine bemerkenswerte Rücksichtslosigkeit gegenüber Regeln, die für alle anderen selbstverständlich gelten. Wer so viel Geld hat, einen Privathelikopter zu besitzen, scheint offenbar zu glauben, sich auch über Gesetze hinwegsetzen zu können.
Heli-Rüpel überlebte tragischen Unfall
Besonders brisant: Der Unternehmer hat eine tragische Vergangenheit als Pilot. Im Jahr 2020 stürzte er mit seinem Helikopter am Monte Rosa ab – bei Nebel und in 3.000 Metern Höhe. Er überlebte schwer verletzt, sein Freund und Kollege starb jedoch. Wegen fahrlässiger Tötung wurde der Mann 2023 zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
Man sollte meinen, dass jemand, der solch eine Tragödie erlebt hat, sensibler mit Sicherheitsvorschriften umgeht. Stattdessen missachtet er weiterhin elementare Regeln. Wie teuer ihn seine Rücksichtslosigkeit zu stehen kommt, wird sich bald zeigen. Bis dahin darf er wie jeder andere auch den Lift benutzen oder laufen.




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