„Mutter aller Nebel“ ein absoluter Renner

Unglaublich: Friulanischer Nebel aus der Dose

Donnerstag, 11. Januar 2018 | 07:00 Uhr

Rivignano Teor/Friaul Julisch Venetien – In Ariis, einer Fraktion von Rivignano Teor in Friaul Julisch Venetien hatte eine Gruppe von Freunden, welche sich um das Inhaberpaar Fernando und Consuelo der Bar Kyrie Eleison von Ariis schart, eine unglaubliche Idee. Sie sammelten zusammen mit einer Gruppe von Freiwilligen Nebel, der in den Wintermonaten so typisch für ihre Landschaft ist, und füllten ihn in Dosen ab. Im Laufe der Jahre wurde der in Dosen abgepackte Nebel ein absoluter Renner, wobei die hübschen Behälter bis nach England und in die USA exportiert werden.

Facebook/Kyrie Eleison Bar

Der mit Großbuchstaben „La Madre Di Tutte Le Nebbie“(„Die Mutter aller Nebel“, Anmerkung der Redaktion) getaufte echte Nebel der Friauler Tiefebene wird nur in der Nacht der Wintersonnenwende und in Vollmondnächten geerntet. In diesen Nächten begeben sich mehrere mit eigenen „Netzen“ bewaffnete Freiwillige zu 14 Stellen, welche allesamt entlang des Flusslaufs des Stella liegen, und sammeln den dichten Nebel, der laut Angabe der Hersteller ganz besonders rein sein soll. Später wird der Nebel mit einer von den Inhabern der Bar Kyrie Eleison in Ariis, wo die Dosen auch erhältlich sind, eigens entworfenen und patentierten Maschine in Dosen abgefüllt. Anschließend werden die Dosen für 3 Euro 50 das Stück – aber es darf gerne auch mehr sein – verkauft. Der gesamte Erlös der „Nebeldosen“, von denen an manchen Jahren bis zu 5.000 Stück über den Ladentisch gehen, dient einem wohltätigen Zweck. Das Geld wird für die Restaurierung der kleinen Kirche von Ariis verwendet oder vom Pfarrer an arme Familien verteilt.

Facebook/Kyrie Eleison Bar

Von neugierigen Medien interviewt, wollten Fernando und Consuelo nicht so recht damit herausrücken, was sich denn nun in den Dosen befindet, und sprachen von einer „Überraschung“. Sie sagten nur soviel, dass sich neben dem Nebel, der beim Öffnen der Dose angeblich das ganze Haus „zunebeln“ soll, in der Dose auch eine Karte mit den „Entnahmeorten“ und ein Büchlein mit der Geschichte von Ariis befinden.

Facebook/Kyrie Eleison Bar

Aber Fernando, Consuelo und deren Freunde denken bereits an die nächste „Dose“. Diesmal haben sie die Romantiker unter ihren Kunden im Blick. Fernando und Consuelo haben vor jene Erde, über die Lucina Savorgnan und Luigi Da Porto – das unglückliche Liebespaar der Lokalhistorie, das angeblich weltberühmte Schriftsteller zur Liebestragödie von Giulietta und Romeo inspiriert haben soll – schritten, in Dosen zu füllen.

Dank des „Nebels aus der Dose“ erlangte das unbekannte Ariis weit über Friaul hinaus etwas Berühmtheit. Und die Unseren? Wann kommt ein Südtiroler auf die Idee, reinen südtiroler Bergnebel in Dosen zu packen?

 

Von: ka