Angelika Hutter hüllt sich ins Schweigen – VIDEO

Urlauberfamilie von Deutscher [31] absichtlich gerammt?

Sonntag, 09. Juli 2023 | 08:05 Uhr

Santo Stefano di Cadore – Zwei Tage nach dem schrecklichen Unfall in Santo Stefano di Cadore, der drei Menschen das Leben kostete, verdichten sich die Hinweise, dass die 31-jährige Angelika Hutter die Familie aus Wut absichtlich gerammt haben könnte.

Einem Zeugen zufolge soll es kurz vor dem Unfall zwischen der deutschen Staatsbürgerin und einem Unbekannten zu einem heftigen Streit gekommen sein. Angelika Hutter sei daraufhin in ihr Auto gestiegen und mit hoher Geschwindigkeit davongefahren. Die 31-Jährige, die seit dem Unfall im Gefängnis von Venedig einsitzt, hüllt sich ins Schweigen.

ANSA/VIGILI DEL FUOCO

Zwei Tage nach dem schrecklichen Unfall, bei der drei Personen einer Familie aus Favaro Veneto – die 65-jährige Großmutter Mariagrazia Zuin, der 48-jährige Vater Marco Antoniello und sein zwei Jahre alter Sohn Mattia ihr Leben verloren – gibt der Unfallhergang noch immer viele Rätsel auf.

Tatsache ist, dass Angelika Hutter mit ihrem geliehenen Audi sehr schnell fuhr. Laut den Aufnahmen der Überwachungskamera einer nahen Autowerkstatt war der dunkle Audi im Ortszentrum, in dem eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Kilometern pro Stunde herrscht, mit einer Geschwindigkeit von mindestens 70 Kilometern pro Stunde unterwegs.

Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet, liegt den Carabinieri die Aussage eines Zeugen vor, nach dem sich die Frau wenige Augenblicke vor dem tragischen Unfall mit einer unbekannten Person heftig gestritten habe. Angelika Hutter sei daraufhin in ihr Auto gestiegen und mit hoher Geschwindigkeit davongefahren.

Die Ermittler schließen nicht aus, dass die Lenkerin des Audi die Familie, die auf dem Gehsteig spazierte, aus unkontrollierter Wut heraus vorsätzlich angefahren haben könnte. Das Fehlen jeglicher Anzeichen eines Bremsmanövers sowie eines Schleuderns des Audi und die Tatsache, dass die Straße gerade war und nichts die Sicht störte, stützen diesen Verdacht. Die Zeugenaussage, wonach dem Unfall ein Streit vorausgegangen sei, passt auch zur heftigen Auseinandersetzung, zu der es wenige Wochen zuvor im Bozner Einkaufszentrum Twenty gekommen war.

Angelika Hutter, die kurz nach dem Unfall angeblich keine Reue gezeigt habe, gab während des ersten Verhörs gegenüber den Carabinieri lediglich zu Protokoll, dass sie arbeitslos sei und sich in Italien aufhalte, um eine „Tour zu machen“. Anschließend hüllte sie sich in Schweigen. Den Ermittlern zufolge soll die 31-Jährige, die aus Deggendorf in Bayern stammt, in der weiteren Umgebung seit Wochen unterwegs gewesen sein, wobei sie in ihrem geliehenen Audi gegessen und geschlafen habe. Im Unfallfahrzeug stellten die Carabinieri Decken, Lebensmittel, Wasser und Schmutzwäsche sicher.

Weder ihrem Anwalt noch einem Übersetzer, der vom deutschen Konsulat in Venedig zur Verfügung gestellt wurde, gelang es, mit der 31-Jährigen zu sprechen. „Sie weiß nichts von dem, was passiert ist. Sie ist erschüttert und in ihrer eigenen Welt gefangen“, so ihr Pflichtverteidiger.

Der Vater des Opfers, Luigi Antoniello, der den Tod seines Sohnes und seines Enkelkinds miterleben musste, fordert Gerechtigkeit. Da sie keinen festen Wohnsitz habe, wahrscheinlich einfach verschwinden würde und für die Gesellschaft eine Gefahr darstelle – so Luigi Antoniello – dürfe sie das Gefängnis nicht mehr verlassen.

Die Mutter des kleinen Mattia, der im Krankenhaus starb, die 42-jährige Elena Potente, muss ständig überwacht werden. „Es ist so grausam. In ein und demselben Moment verlor sie ihre Mutter, ihren Mann und ihren kleinen Sohn. Unter ihren Füßen tut sich ein Abgrund auf. Man kann sie nicht einen Moment allein lassen, sie braucht ständige psychologische Betreuung“, erzählt Luigi Antoniello zutiefst erschüttert.

Von: ka