Von: luk
Venedig – Mit der offiziellen Inbetriebnahme des neuen Geschwindigkeitskontrollsystems „Barcavelox“ in den Kanälen der Lagunenstadt Venedig zieht die Stadtverwaltung eine erste positive Bilanz: Am ersten Tag wurden lediglich rund 20 Verstöße registriert. Das sind deutlich weniger als während der Testphase, in der täglich bis zu 150 Übertretungen gezählt wurden, berichtet der Corriere della Sera.
Das System, das offiziell „SISA“ heißt und ähnlich wie ein “Autobahn-Tutor” funktioniert, misst die Durchschnittsgeschwindigkeit von Wasserfahrzeugen auf bestimmten Streckenabschnitten. Ziel ist es, die Sicherheit in den Kanälen zu erhöhen und die durch zu hohe Geschwindigkeiten verursachten Wellenbewegungen – eine Ursache für Erosion und Schäden an Uferbereichen und Gebäuden – zu verringern.
Besonders häufig waren in den Tests Geschwindigkeitsüberschreitungen bei Wassertaxis (50 Prozent), gefolgt vom gewerblichen Güterverkehr (30 Prozent) und privaten Booten (15 Prozent). Die Toleranzgrenze liegt bei zwei km/h, mit einem zusätzlichen Toleranzabzug von einem km/h.
Marco Agostini, Kommandant der Stadtpolizei, zeigte sich mit dem Start des Systems sehr zufrieden: „Die Bürger haben Verantwortungsbewusstsein bewiesen. In der ganzen Stadt wurde langsam gefahren – wir mussten kurz prüfen, ob das System überhaupt funktionierte“, sagte er augenzwinkernd.
Die Stadt betont, dass es nicht um Einnahmen aus Strafzetteln gehe, sondern um einen langfristigen Beitrag zu einer sichereren und umweltschonenderen Schifffahrt in Venedig. Agostini abschließend: „Wir haben gezeigt, dass langsameres Fahren möglich ist und funktioniert.“
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