Covid-19 hat die Augen geöffnet und zu Mentalitätswandel geführt

Venedig will sich dem Massentourismus entziehen

Mittwoch, 03. Januar 2024 | 08:13 Uhr

Venedig – Venedig, die malerische Stadt der Gondeln, wird ab dem Frühling 2024 eine Eintrittsgebühr für Tagesausflügler einführen, um den anhaltenden Problemen mit übermäßigem Tourismus entgegenzuwirken.

Gebühren für Stadtbesuch

Ab sofort müssen Besucher, die nicht in der Lagunenstadt nächtigen, eine Eintrittsgebühr von fünf Euro entrichten. Diese Maßnahme ist vorerst auf 30 ausgewählte Tage beschränkt, an denen besonders hohe Besucherzahlen erwartet werden.

Eine spätere Ausweitung der Regelung ist geplant, jedoch sind konkrete Termine noch nicht festgelegt. Von der Gebühr ausgenommen sind Einheimische, Pendler, Inhaber von Zweitwohnungen, Übernachtungsgäste und Teilnehmer von Sportveranstaltungen.

Die Einnahmen sollen lediglich die Kosten des Buchungssystems decken, und kleine Inseln der Lagune wie Burano sind von der Zahlungsregelung nicht betroffen.

Reaktion auf Massentourismus

Die Einführung dieser Gebühr ist eine Reaktion auf die anhaltenden Herausforderungen, denen sich Venedig durch den übermäßigen Tourismus gegenübersieht. Bereits im Jahr 2019 wurde die Idee eines Tageseintritts diskutiert. Der Stadtrat für Tourismus, Simone Venturini, bezeichnete diese Maßnahme damals als “große Revolution” und als Lösung für das langjährige Problem des Über-Tourismus in der Lagunenstadt.

Covid-19 führte zu Mentalitätswandel

Die COVID-19-Pandemie hat die Stadtbehörden zusätzlich zum Nachdenken angestoßen. “Die Pandemie hat uns gezeigt, dass das, was vor COVID-19 ein alltägliches Ereignis war, nicht mehr akzeptabel ist. Die Mentalität hat sich geändert”, erklärt Venturini, der auch auf die gestiegene Sensibilität bezüglich Menschenmassen hinweist.

Die UNESCO erwägt Venedig als “Weltkulturerbe in Gefahr” zu listen, und andere europäische Städte könnten Venedig als Vorbild für ähnliche Maßnahmen hernehmen.

Gruppen-Verbot ab Juni

Zusätzlich zu der Eintrittsgebühr für Tagesausflügler hat die Lagunenstadt Ende Dezember 2023 beschlossen, dass Gruppenführungen mit mehr als 25 Personen ab Juni 2024 verboten sind. Das soll das Stadterlebnis für Einheimische und Besucher verbessern.

Die Beschlüsse sehen auch ein Verbot von Lautsprechern bei Gruppenführungen vor, um die Bewohner des Stadtzentrums sowie auf den Inseln Murano, Burano und Torcello vor Lärm und Belästigung zu schützen.

Die beiden neuen Maßnahmen zur Bekämpfung des Massentourismus treten am 1. Juni in Kraft.

Von: luk

Kommentare
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Doolin
Doolin
Kinig
4 Monate 14 Tage

…wir sollten auch Eintritt verlangen anstatt Gratistickets zu verteilen…

N. G.
N. G.
Kinig
4 Monate 14 Tage

5€? In 10 Tagen 50€? Das schreckt keinen Touristen ab. Genau sowenig wie ein Verbot von grossen Gruppen. Darauf stellen sie sich ein und kommen in kleineren.
Alles Augenwischerei!

Faktenchecker
4 Monate 14 Tage

Und die STF will eine Reschenbahn für die Touristen.

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
4 Monate 14 Tage

Recht homse, de dostickn jo…. do kassiern hot a la die Gewissn, die alten Leute, die da schon ewig leben haben von dem Massenturismus nichts… nur eine Plage für sie… leider, wie halt überall gibt es kein Mittelmass mehr… Alles und noch mehr oder gar nichts….. 

traktor
traktor
Kinig
4 Monate 14 Tage

homleader@
ganz genau. einige wenige stopfen sich die taschen voll, einige wenige haben eine arbeit, und der rest muss auswandern, da ersich die miete nicht leisten kann, geschweigeden einen kauf in der heimatstadt! overtourism sei dank!! hier bei uns das gleiche bild. stoppt den wahnsinn!!!

info
info
Universalgelehrter
4 Monate 14 Tage

Das einzige, was Venedig noch vom Massentourismus befreien kann, ist sein Untergang. Und dieser ist (noch im laufenden Jahrhundert) leider gar kein so unrealistisches Szenario.

Trina1
Trina1
Kinig
4 Monate 14 Tage

Das würde ich mir für Meran auch wünschen! Weniger ist mehr!

Plusminus
Plusminus
Tratscher
4 Monate 14 Tage

Das einzige was den Tourismus einbremsen könnte, wär ein akuter Rückgang vom Personal, so daß einige Unterkünfte entweder schließen oder reduzieren müssen. Ansonsten werden wir in den nächsten Jahren einen extrem Frust in der einheimischen Beförderung erleben und massive Abwanderung.

Giacomo_62
Giacomo_62
Neuling
4 Monate 14 Tage

Einfach eine weiträumige Sperrzone für die dämlichen Kreuzfahrtschiffe einrichten, am besten gleich für die komplette Adria, würde auch anderen Städten wie Split oder Dubrovnik helfen.

Surfer
Surfer
Universalgelehrter
4 Monate 14 Tage

Natürlich wünscht sich keiner die Situation von Coronona Lockdown zurück, aber ehrlich gesagt denke ich mir auch manchmal wie ruhig und unberührt unser Land damals war, und in Venedig hat man sogar Delfine in den Kanälen gesehen. Die Natur würde sich wahrscheinlich schneller erholen als gedacht wenn alles still stände……

Rosi_
Rosi_
Grünschnabel
4 Monate 14 Tage

Eine maut für bozen könnte ich mir gut vorstellen…..aber scheinbar schrecken die touristen hohe spesen nicht mehr ab. Müssen nur wir sparen?

primetime
primetime
Kinig
4 Monate 14 Tage

Wenn ich mir das so durchlese, erst recht “auf 30 ausgewählte Tage beschränkt, an denen besonders hohe Besucherzahlen” bezogen, will man eher nur weiter abkassieren und kaschiert das unter anderem Vorwand.
Wenn die wirklich den Massentourismus als ganzes etwas Einhalt gebieten wollen dass müsste das für 365 Tage im Jahr gelten

Neumi
Neumi
Kinig
4 Monate 14 Tage

Als wir vor ca. 10 Jahren schon mal dort waren, wurde schon eine Art Zutrittsgebühr verlangt. Was ist an der neuen anders?

krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
4 Monate 14 Tage

Covid-19 hat nicht die Augen geöffnet sondern die Köpfe verdreht!

Meiner Meinung nach haben bald alle einen ziemlichen Hammer – wollen alles gleich und sofort, haben keine Geduld mehr und rennen bei jeder sich bietenden Gelegenheit überallhin aus Angst, dass das wieder irgendwann mal verboten wird – man möchte ja nichts versäumen…

Meiner meinung nach, olle norret!!!

koana
koana
Tratscher
4 Monate 14 Tage

5 Euro , das wird abschrecken 🙂

Oma
Oma
Superredner
4 Monate 13 Tage

Nur mit einer ordentlichen Preiserhöhung könnte man den Massentourismus steuern.

andr
andr
Universalgelehrter
4 Monate 13 Tage

@oma
Das ist nur augenauswischerei
Aronzo Parkplatz hat es geheißen,: Abgase, zu viel Verkehr, Lärm, gefährlich…. Wir verlangen 35euro dann fahren nur mehr wenige.
Ja keine einheimischen mehr waren zu sehen aber der Parkplatz ist so voll wie noch nie.
Umwelt Lärm alles kein Thema mehr schei.. Tourismus

OrB
OrB
Kinig
4 Monate 13 Tage

Besucherzahlen regulieren, zusätzlich eine Gebühr,die für 365 Tage gilt.

Stryker
Stryker
Superredner
4 Monate 13 Tage

Am Besten war es Geld sollet dert einischneibn ober ohne Touristen.
De lebn jo von den.

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