Der Extremsportler verunglückte vergangene Woche

Weitere Untersuchungen nach Tod von Felix Baumgartner

Mittwoch, 23. Juli 2025 | 19:57 Uhr

Von: apa

Nachdem die Obduktion der Leiche des am vergangenen Donnerstag in Italien tödlich verunglückten Extremsportlers Felix Baumgartner einen Herzstillstand als Todesursache ausgeschlossen hat, hat die Staatsanwaltschaft der mittelitalienischen Stadt Fermo eine neue technische Untersuchung angeordnet, um die letzten Flugminuten des 56-Jährigen zu rekonstruieren. Dies wurde aus Ermittlerkreisen verlautet. Das Auto mit Baumgartners Sarg ist inzwischen in Richtung Salzburg abgefahren.

Die Sachverständigen, die die technische Untersuchung durchführen sollen, werden am morgigen Donnerstag ernannt. Im Fokus der Ermittlungen steht unter anderem die Videokamera, die an dem motorisierten Gleitschirm des Österreichers montiert war. Sollten die Speichersysteme des Geräts noch funktionsfähig und lesbar sein, könnten sie entscheidende Hinweise darauf liefern, was sich in den dramatischen Momenten vor dem Unglück ereignet hat.

Technisches Gutachten soll mehrere Aspekte klären

Eine zentrale Rolle spielt dabei das technische Gutachten, das von einem Sachverständigen im Auftrag der Staatsanwaltschaft erstellt werden soll. Der Experte soll klären, wer die Videokameras an dem Fluggerät installiert hat. Der Motor-Paraglider steht im Besitz eines Flugplatzes in der Badeortschaft Porto Sant ́Elpidio in der Adria-Region Marken, von dem Baumgartner vor seinem letzten tödlichen Flug gestartet war.

Der Flugplatz liegt nur wenige Minuten vom Swimmingpool entfernt, wo Baumgartner abgestürzt ist. Zudem stellt sich die Frage, ob beim Start oder während des Fluges Fehler gemacht wurden – und warum sich der Notfallschirm nicht geöffnet hat. Ein Genickbruch sowie tödliche Verletzungen am Rückenmark sind laut der Obduktion die Todesursachen von Felix Baumgartner. Derzeit wird das Ermittlungsverfahren weiterhin gegen Unbekannt geführt.

Kamera geriet in Propeller

An Baumgartners Gleitschirm war eine Kamera montiert worden, die angeblich offenbar unzureichend befestigt war. Aus bisher ungeklärten Gründen geriet sie während des Flugs in die Nähe des Propellers. Dort wurde sie erfasst, was vermutlich zum sofortigen Zusammenbruch des Gleitschirms führte und den Absturz auslöste.

Baumgartner versuchte laut Zeugenaussagen noch, den Notfallschirm zu aktivieren. Doch dafür war die Flughöhe bereits zu gering. Drei Augenzeugen berichteten übereinstimmend, dass sie das Fluggerät in unkontrollierbarem Sturzflug sahen – mit einer eingeklappten, nicht mehr steuerbaren Gleitschirmfläche.

Lebensgefährtin dankt den Ermittlern

Die Lebensgefährtin des Extremsportlers, die rumänische TV-Journalistin, Mihaela Rădulescu Schwartzenberg, dankte den Ermittlern. “Die Staatsanwaltschaft, der ich für ihre Kooperationsbereitschaft danke, hat uns die Leiche direkt nach der Autopsie zurückgegeben, und Felix kann endlich nach Hause nach Österreich gebracht werden”, sagte sie gegenüber der Tageszeitung “Il Resto del Carlino”. Rădulescu Schwartzenberg, seit 13 Jahren Baumgartners Lebensgefährtin, urlaubte mit ihm in Porto Sant ́Elpidio, als am Donnerstag das Unglück geschah.

Ein Auto mit Baumgartners Sarg ist laut einem Medienbericht inzwischen von der Stadt Fermo in Richtung Salzburg abgefahren, wo es am Donnerstag eintreffen soll. Informationen zur Bestattung gab es vorerst nicht.

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