Von: luk
Bozen – Strom und Gas werden doch nicht so teuer wie befürchtet. Das kündigt zumindest der zuständige Minister Roberto Cingolani an. Die Regierung in Rom will den Preisanstieg mit verschiedenen Maßnahmen ausgleichen und gleichzeitig eine langfristige Lösung suchen. Bekanntlich hätten ab Oktober Strom und Gas um fast 40 Prozent teurer werden sollen, weil Italien Ausgleichszahlungen für die CO2-Emissionen zahlen muss.
Der „angedrohte“ Anstieg der Strompreise für das vierte Trimester 2021 hat dieser Tage viele Familien beunruhigt, bringt es die Südtiroler Verbraucherzentrale auf den Punkt. “Die Regierung arbeitet derzeit an verschiedenen Lösungsansätzen (wie einer Einmal-Maßnahme, einer Mehrwertsteuer-Senkung, einer Systemkostensenkung und ähnlichem). Unabhängig von der tatsächlichen Teuerung gilt bereits jetzt: der günstigste Strom ist jener, der gar nicht erst verbraucht wird. Hier unsere Tipps zum effizienten Stromsparen im Alltag.”
Die beste Methode, um sich vor einen unerwünschten Preisanstieg zu schützen, sei die Reduzierung des Stromverbrauches. “Wer weniger verbraucht, muss weniger tief in die Tasche greifen. Ganz wichtig: Auf keinen Fall sollte man jetzt in Panik verfallen und übereilt irgendwelche vermeidlich kostengünstigen Stromverträge unterzeichnen, die am Telefon angeboten werden”, rät die VZS.
Wer seinen Stromverbrauch kennt, und weiß, wie viel Strom das jeweilige Gerät verbraucht, ist schon mal in einer guten Ausgangslage. Wer den Stromverbrauch seiner Geräte nicht kennt, der kann diese mittels eines Strommessgerätes ganz einfach ermitteln. Das Messgerät muss zwischen die Steckdose und das Haushaltsgerät gesteckt und schon kann der Stromverbrauch abgelesen werden. Wird dieser Verbrauch dann mit den jährlichen Einsatzstunden des Haushaltsgerätes multipliziert, so weiß man, wie viel Strom für das jeweilige Gerät Jahr für Jahr benötigt wird. Ein solches Strommessgerät kann man sich entweder in der Verbraucherzentrale oder vielfach auch in der eigenen Gemeinde ausleihen. Einige Südtiroler Gemeinden verfügen nämlich über einen Klimakoffer, in welchem auch ein Strommessgerät enthalten ist.
Spartipp: Stromverbrauch reduzieren
Wie sich der eigene Stromverbrauch reduzieren, ohne große Komforteinbußen reduzieren lässt, zeigen die nachstehenden Tipps der Verbraucherzentrale Südtirol.
- Geräte mit Bereitschaftsdienst (rote Lampe brennt), wie Fernseher, Radio, Kaffeemaschine, usw. sollten stets ganz ausgeschaltet werden.
- Kochtöpfe und Pfannen sollten an die Größe des Kochfeldes angepasst sein und die Restwärme des Kochfeldes sollte gezielt genutzt werden.
- Das Kochen mit geschlossenen Deckeln und das Verwenden eines Schnellkochtopfes, Eierkochers oder ähnlicher Hilfsmittel, bringt weiter Stromeinsparungen mit sich.
- Nur abgekühlte Gerichte sollten in das Kühl- bzw. Gefriergerät gestellt werden.
- Der Backofen sollte, wenn überhaupt, dann nur so lange vorgeheizt werden, wie unbedingt notwendig.
- Auch beim Backofen sollte die Restwärme gezielt genutzt werden.
- Waschmaschine und Geschirrspüler sollten nie halbvoll laufen.
- Beim Bügeln sollte auf eine geeignete Bügelfeuchte geachtet werden.
- Der kostengünstigste Wäschetrockner ist die frische Außenluft.
„Familien in wirtschaftlich prekären Lagen haben Anrecht auf Unterstützungsmaßnahmen, die ‘Sozialbonus-Zahlungen’ bei Strom und Gas. Diese sollten seit heuer automatisch ausgeschüttet werden, ohne dass ein eigenes Ansuchen gestellt werden muss. Kontrollieren Sie daher, ob Sie den Bonus auch erhalten, wenn Sie darauf Anrecht haben“, unterstreicht VZS-Geschäftsführerin Gunde Bauhofer. „Daneben wäre es wichtig, dass der „Strombonus Südtirol“ – also der Anteil an Gratisstrom für alle Familien – alsbald konkret umgesetzt würde.“
Weitere Informationen
Weitere Infos rund ums Thema Stromsparen sind in den kostenlosen Infoblättern der Verbraucherzentrale Südtirol enthalten. Diese sind über das Internet (www.verbraucherzentrale.it ), dem Verbrauchermobil, dem Hauptsitz und den Außenstellen erhältlich.