Große Freude unter Tierschützern und Parkwächtern – VIDEO

Wunderschöne Aufnahmen: Junge des Marsischen Braunbären gesichtet

Freitag, 01. Juni 2018 | 08:09 Uhr

Pescasseroli – In Pescasseroli, im Herz des Nationalparks der Abruzzen, herrscht helle Freude. Zwei Parkwächtern gelang es, die ersten Jungbären des Jahres des Marsischen Braunbären, einer stark gefährdeten Unterart des Braunbären, welche heute nur noch im Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise in den Apenninen vorkommt, zu sichten.

Ente Parco Nazionale d’Abruzzo Lazio e Molise

Das Frühjahr ist für die Bären eine besonders heikle Jahreszeit. Außerdem ist sie eine Zeit des Umbruchs. Nach dem Überwintern haben die Bären in den Frühjahrsmonaten große Notwendigkeit, sich erneut mit ausreichend Nahrung einzudecken. Zudem findet im Frühling die Paarungszeit statt, während gleichzeitig die Jungbären des vergangenen Jahres von ihrer Mutter in das Erwachsenenalter entlassen werden und ein neues, unabhängiges Leben beginnen müssen. Es ist auch jene Zeit, wo die Mutterbärin und ihre Jungen aus der Höhle hervorkommen und beginnen, die Umgebung zu erkunden und den Wald nach Essbarem wie erste Gräser und Blätter sowie Insekten abzusuchen.

https://www.facebook.com/parcoabruzzo/videos/vb.411545755549228/1700977789939345/?type=3&theater

Für die Wächter und Aufseher des Nationalparks der Abruzzen hingegen ist es nun Zeit, die Bärenpopulation zu überwachen und nach neugeborenen Bären Ausschau zu halten. Bei einem ihrer Kontrollgänge und Beobachtungen gelang es zwei Nationalparkaufsehern, die erste fruchtbare Bärin mit zwei Jungbären des heurigen Jahres zu sichten. Mit Zuhilfenahme der Technik der Digiskopie – ein Verfahren der Bilderherstellung mit Teleskopen und Spektiven – konnten die beiden Aufseher aus sicherer Entfernung und ohne die Bären zu stören, unglaublich spektakuläre Bilder einfangen, die die Mutterbärin und ihre zwei Jungen beim Durchstreifen des Waldes zeigen. Um Tierliebhaber und Naturfreunde an der freudigen Nachricht der erfolgreichen Vermehrung einer gefährdeten Tierart teilhaben zu lassen, wurde das Video später auf der Seite der Parkverwaltung und auf YouTube veröffentlicht. Im Netz wurde das Video der Mutterbärin mit ihren Jungbären sogleich zum Hit.

Aber zugleich mit der Veröffentlichung des Videos richten die Parkwächter einen eindringlichen Appell an alle Wanderer und Tierbeobachter, in dieser für die Bären und ihre Jungen heiklen Zeit unbedingt auf den Wegen zu bleiben und nicht in den offenen Wald hinauszugehen. Außerdem sollen die Tierfreunde zur Sicherheit der Bären vermeiden, Videos und Fotos der Tiere mit genauen Ortsangaben in das Netz zu stellen. In dieser Zeit entscheidet sich die Zukunft der gerade erst geborenen Jungen, ihrer einjährigen Geschwister, die ihre ersten Schritte in die Unabhängigkeit lernen müssen, und auch die Zukunft jener Bären, die als Folge der Paarungszeit nächstes Jahr geboren werden. Der wahre Tierfreund hält Abstand und bleibt stiller Beobachter wilder Großraubtiere in freier Wildbahn in einer grandiosen Landschaft.

Ente Parco Nazionale d’Abruzzo Lazio e Molise

„Unser Verhalten kann den Unterschied ausmachen, vergessen wir das nie“, so abschließend die Parkverwaltung auf ihrem Netzauftritt.

 

Von: ka