Manuel Mameli und Antonio Omar Dridi im Kampf gefallen – VIDEO

„Zwei italienische Freiwillige sterben in der Ukraine“

Donnerstag, 22. Mai 2025 | 07:05 Uhr

Von: ka

Kyiv/Rom – Wie italienische Medien berichten, sind in den vergangenen Tagen und Wochen zwei weitere italienische Freiwillige gefallen. Damit steigt die Zahl der bei Kampfeinsätzen getöteten Italiener, die als Teil der Internationalen Brigade auf Seiten der Ukraine in den Krieg gezogen sind, auf sieben.

Bei den beiden Gefallenen handelt es sich um Manuel Mameli und Antonio Omar Dridi. Während Mameli, der ursprünglich aus Sassari auf Sardinien stammt, offiziell als vermisst gilt, da seine Leiche noch nicht geborgen werden konnte, ist der Tod Dridis bereits bestätigt. Dridi stammte aus Palermo. Sein Tod wurde auf der Facebook-Seite der Internationalen Brigade „Memorial – International Volunteers for Ukraine“ gemeldet.

Facebook/International Legion

Die beiden Italiener Manuel Mameli und Antonio Omar Dridi sind in der Ukraine im Kampf gefallen. Die Nachricht, dass Mameli während eines Kampfeinsatzes ums Leben gekommen ist, wurde von seinen Kameraden an die italienische Botschaft weitergegeben. Diese steht mit seiner Familie in Kontakt. Der 25-jährige Mameli ist seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine der siebte Italiener, der gestorben ist.

Er fiel in einem von der russischen Armee kontrollierten Kampfgebiet. Da seine Leiche aufgrund der andauernden Kampfhandlungen nicht geborgen werden konnte, wurde sein Verlust von seiner Einheit als „Missing in Action“, also als im Einsatz vermisst, erklärt. Einige seiner Kameraden gaben an, der Angriff habe sich in der Nähe von Pokrowsk in der Ostukraine ereignet. Der junge Mann sei von einer russischen Drohne getötet worden. Mit ihm starben fünf weitere Mitglieder seiner Brigade, während zwei weitere italienische Freiwillige Verletzungen unbestimmten Grades erlitten.

Facebook/Memorial / Меморіал – International Volunteers for Ukraine

Später berichtete die Facebook-Seite „Memorial – International Volunteers for Ukraine“, dass ein weiterer italienischer Staatsbürger getötet worden sei, als er an der Seite der ukrainischen Streitkräfte in der Ostukraine kämpfte. Dabei handelt es sich um Antonio Omar Dridi, der laut einer Mitteilung der Internationalen Brigade „als Freiwilliger in der Ukraine gedient hatte und auf dem Schlachtfeld gestorben ist“. Die Internationale Brigade bat die Leser der Facebook-Seite, Dridi in ehrender Erinnerung zu behalten, damit er nicht in Vergessenheit gerät.

Vor einer Woche erklärte Noah, Dridis Schwester, in einem Interview mit der Nachrichtensendung TG1 des italienischen Fernsehsenders RAI, dass ihr 1991 in Palermo geborener Bruder seit geraumer Zeit im Ausland gelebt habe. Unter anderem war er in Deutschland und Österreich, wo er als Koch gearbeitet hatte. “Er war ein Freigeist, er wollte nie an einem Ort bleiben”, sagte Noah über ihren Bruder, der zum Zeitpunkt des Interviews offiziell als vermisst, aber noch nicht als tot galt. „Ich wünschte, sie würden uns helfen. Wir haben viel durchgemacht, wir hatten keine glückliche Kindheit“, lautete der Appell der jungen Frau, die zu dieser Zeit noch die sehr kleine Hoffnung hatte, ihren Bruder wieder in die Arme zu schließen.

Allerdings hatte seine Familie seit Monaten keine Nachrichten mehr von ihm erhalten. Nachdem sie wochenlang vergeblich versucht hatten, ihn zu erreichen, veröffentlichten seine Angehörigen am 14. März einen Suchaufruf in den sozialen Medien. Wenige Tage später, Ende März, rief ein Kamerad von Dridi Noah an und teilte ihr mit, dass der Bunker, in dem Dridi seinen Dienst versehen hatte, von den russischen Luftstreitkräften bombardiert worden war.

Facebook/Memorial / Меморіал – International Volunteers for Ukraine

Der Tod von Manuel Mameli und Antonio Omar Dridi führte in der italienischen Öffentlichkeit dazu, den Krieg in der Ukraine wieder stärker in ihr Blickfeld zu rücken. Neben der Trauer um die beiden im Krieg gefallenen Landsleute kam es auch zu kontroversen Diskussionen. Die einen trauern um die beiden Kriegsfreiwilligen und betonen, dass sie für eine gerechte Sache gestorben sind. Andere sind hingegen der Meinung, dass es italienischen Staatsbürgern gesetzlich eigentlich verboten sei, für ein fremdes Land gegen einen anderen Staat, mit dem sich Italien nicht im Kriegszustand befindet, in den Kampf zu ziehen. Dabei berufen sie sich auf Artikel 244 des Italienischen Strafgesetzbuchs, der „feindselige Handlungen gegenüber einem fremden Staat, die den italienischen Staat der Gefahr eines Krieges aussetzen“, unter Strafe stellt.

Bei dieser Straftat handelt es sich um die Durchführung von Tätigkeiten wie die Anwerbung von Kämpfern oder anderen feindseligen Handlungen gegen einen fremden Staat ohne Genehmigung der Regierung. Dadurch wird das Land der Gefahr eines Krieges ausgesetzt. Beobachtern zufolge bewegen sich die italienischen Freiwilligen in der Ukraine zumindest in einer rechtlichen Grauzone.

Facebook/forzaucraina.it

Ob gefallene Helden und Freiheitskämpfer voller Ideale oder Träumer oder gar Söldner, die ihrem gefährlichen „Beruf“ zum Opfer gefallen sind – ähnlich wie beim Krieg in der Ukraine gehen die Meinungen unter den Italienern weit auseinander.

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