Von: mk
Bozen – Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket wollen die Bozner Stadtverwaltung und das Regierungskommissariat ältere Menschen vor Trickbetrug und Trickdiebstahl schützen
Immer wieder werden Menschen von Trickbetrügern und Trickdieben um ihr Geld gebracht. Auch ältere Menschen sind nicht davor gefeit, zumal Betrug an Seniorinnen und Senioren vor allem dort stattfindet, wo man es sich nicht erwartet: in der eigenen Wohnung, an der Haustür oder auch am Telefon.
Gemeinsam mit dem Regierungskommissariat sagt die Stadt Bozen den Trickbetrügern nun mit einer neuen Präventionskampagne den Kampf an. Unter dem Motto “Vertrauen ist gut, Vorsicht ist besser” wurden eine Reihe von Maßnahmen und Initiativen auf den Weg gebracht, mit denen die 25.000 Boznerinnen und Bozner über 65 Jahre (23,6 Prozent der Gesamtbevölkerung) vor Betrugsmaschen wie dem Enkeltrick oder falschen Gewinnversprechen geschützt werden sollen. Die Kampagne wurde von der Stadt Bozen gemeinsam mit dem Regierungskommissariat ins Leben gerufen und vom Innenministerium mit 36.000 Euro finanziert.
“Trickbetrug und Trickdiebstahl sind weiter verbreitet, als man gemeinhin denkt. Und die Betrüger werden immer einfallsreicher. Umso wichtiger ist es zu wissen, wie man sich davor schützen kann. Wir alle – und insbesondere unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger – müssen uns darüber im Klaren sein, wo die Gefahr lauert und wie wir uns richtig verhalten – dann sind wir gut gerüstet. Als Stadtverwaltung ist es unsere Aufgabe, gerade ältere und schutzbedürftige Menschen bestmöglich darüber zu informieren”, betonte Sozialstadtrat Juri Andriollo heute bei der Vorstellung der neuen Präventionskampagne im Beisein des stellvertretenden Quästors Giuseppe Tricarico und des Kommandanten der Stadtpolizei Sergio Ronchetti.
Ein neuer, kostenloser Ratgeber gibt Auskunft über die gängigen Betrugsmaschen der Trickbetrüger, etwa über den Enkeltrick oder den Polizistentrick, und zeigt auf, wie man sich davor schützt oder was man dagegen unternehmen kann. Außerdem werden Beamtinnen und Beamte der Stadtpolizei gemeinsam mit ausgewiesenen Experten Informationstreffen zum Thema Trickbetrug und Trickdiebstahl an beliebten Treffpunkten wie Märkten und öffentlichen Plätzen sowie in den Bürgersälen veranstalten.
Darüber hinaus hat die Stadt gemeinsam mit dem Betrieb für Sozialdienste ein Hilfetelefon eingerichtet, das in Kürze frei geschaltet wird. Unter der Nummer 0471-1626266 geben ausgewiesene Fachkräfte Auskunft über die gängigen Betrugsmaschen der Kriminellen. Außerdem bieten sie den betroffenen Seniorinnen und Senioren, aber auch Angehörigen, Freunden und Bekannten Hilfestellung und Beistand. Das Hilfetelefon ist jedoch keine Notrufnummer, wie der stellvertretende Quästor Giuseppe Tricarico betonte. “Bei einem Notfall wenden Sie bitte auch weiterhin an die Polizei unter der Notrufnummer 112.”
Die Verantwortlichen der Abteilung für Soziales Carlo Alberto Librera und Stefano Santoro hoffen, dass das Informationsangebot gut angenommen wird und dass möglichst viele Menschen den Ratgeber lesen. “Zum einen ist es wichtig, die gängigen Betrugsmaschen zu kennen und zu wissen, wie man sich davor schützen kann. Zum anderen sollen gerade auch ältere Menschen sich sicher fühlen können, weil sie sehen, dass die Polizei wachsam ist und dieses Problem sehr ernst nimmt.” Insgesamt sind etwa 60 Treffen mit den Expertinnen und Experten der Stadtpolizei und der Sozialdienste geplant.
Darüber hinaus wird das Team der Stadtviertelpolizei beliebte Treffpunkte in den Stadtvierteln besuchen und die Seniorinnen und Senioren ganz gezielt über die Maschen der Trickbetrüger aufklären, wie der Kommandant der Stadtpolizei Sergio Ronchetti erklärt. Auch der Verband der Hausverwalter und das Wohnbauinstitut sind in das Projekt eingebunden. Sie werden in den Mehrfamilienhäusern Informationsblätter anbringen. Für den Herbst ist zudem eine Aufklärungskampagne gemeinsam mit mehreren Bankinstituten geplant. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, sollen im Lokalfernsehen und in den Sozialen Netzwerken kurze Videoclips zum Thema Trickbetrug gezeigt werden.
“Wir müssen unsere Lieben und alle besonders gefährdete Mitbürgerinnen und Mitbürger noch besser schützen”, so Sozialstadtrat Andriollo. “Projekte wie dieses stehen auch in diesen Zeiten ganz oben auf der Agenda des Geschäftsbereiches für Soziales, der es seit jeher als seine Aufgabe versteht, die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger zu stärken und ihre soziale Teilhabe in enger Abstimmung mit dem Seniorenbeirat und mit öffentlichen und privaten Trägern zu fördern.”