"Watsche für Forstbehörde"

Abschusspläne nicht erfüllt: Freispruch für Revierleiter

Freitag, 26. September 2025 | 10:26 Uhr

Von: luk

Bozen – Mit Genugtuung reagiert der Freie Abgeordnete Andreas Leiter Reber auf das jüngste Urteil des Landesgerichts, worin nun auch der vierte und somit letzte Revierleiter freigesprochen wurde, dem die Landesforstbehörde wegen Nichterfüllung des Abschussplans Strafen von bis zu 18.000 Euro auferlegen wollte.

„Dass nach dem ersten Rekurs, den Südtirols Forstbehörde in dieser Sache vor Gericht verloren hat, nicht umgehend die anderen drei Strafbescheide zurückgezogen wurden, sondern weiter prozessiert wurde, ist hochgradig unverantwortlich und es bleibt abzuwarten, wie der Rechnungshof diese Verwaltungspraxis bewertet“, so der Freie Abgeordnete.

Denn während die Revierleiter und Jäger vom Land persönlich verantwortlich gemacht worden seien und auch die Strafen aus der eigenen Tasche bezahlen hätten müssen, sei dies umgekehrt nicht der Fall. „Es ist kaum anzunehmen, dass Abteilungsdirektor Unterthiner oder der zuständige Landesrat in gleichem Maße Verantwortung übernehmen und die Prozesskosten und anfallenden Gerichtsspesen auch selbst bezahlen. Außer Spesen nichts gewesen und bleiben in allen vier Fällen bei der öffentlichen Hand und somit beim Steuerzahler hängen“, kritisiert Leiter Reber.

„Über 6.000 Jägerinnen und Jäger bemühen sich redlich, in ihrer Freizeit die vom Land vorgegebenen Abschusspläne einzuhalten, um Wildschäden an Wald und Kulturen gering zu halten. Ihre ehrenamtliche Arbeit könnte das Land weder finanziell noch personell stemmen. Es bleibt deshalb zu hoffen, dass die Forstbehörde eine Kurskorrektur an den Tag legt, wenn künftig das ein oder andere der 145 Jagdreviere nicht in jedem Jahr den Abschussplan zu 100 Prozent erfüllen kann“, so der Abgeordnete.

„Dass sich ein Strafbescheid schneller und leichter schreibt, als so mancher Schuss ins Schwarze trifft, dürfte auch in den Büros der Forstbehörde erkannt worden sein. Spätestens seit die dienstliche Einsatzgruppe des Landes trotz hauptamtlichen Einsatz bei den Wölfen im Vinschgau die vom Landeshauptmann vorgegebene Abschussquote nur zu 50 Prozent erfüllt hat“, schließt Leiter Reber.

Bezirk: Bozen

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