"Pressefreiheit im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen getreten"

Angriffe auf Presseteams: Oliver Welke bringt es auf den Punkt

Samstag, 09. Mai 2020 | 16:13 Uhr

Berlin – Innerhalb weniger Tage sind in Deutschland zwei Kamerateams des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks Opfer von gewaltsamen Angriffen geworden.

Zunächst wurde am 1. Mai ein Team der ZDF-Satire-Sendung „heute-show“ von einem Mob attackiert. Im Laufe dieser Woche wurde dann der Tonassistent eines ARD-Teams bei einer nicht angemeldeten Demo gegen die Corona-Beschränkungen angegriffen.

Beim Versuch den Tonassistenten zu treten, traf er aber offenbar die Mikrofon-Angel, die dann gegen den Kopf des Kameramannes schlug, wie die Polizei am Mittwochabend mitteilte. Der 46-jährige Tatverdächtige habe versucht zu flüchten, sei dann aber von Polizisten festgenommen worden.

In der „heute-show“ am gestrigen Freitag ging Moderator Oliver Welke auf die Geschehnisse ein und traf es in seinem Schlusssatz auf den Punkt.

„Da fragt man sich schon: Ist es wirklich konsequent, am Rande von Veranstaltungen, die sich angeblich für Grundrechte einsetzen, ausgerechnet die Pressefreiheit im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen zu treten. Das als kleine Denksport-Aufgabe für kommende Demos und als leicht pastorales Schlusswort.“

Zuvor kam er schon mit dem Satiriker Abdelkarim auf den Angriff auf das „heute-show“-Team zu sprechen. Dieser war selbst beim Dreh am 1. Mai anwesend und schilderte Welke seine Erlebnisse. Diese lassen darauf schließen, dass der Angriff nicht spontan, sondern geplant gewesen war.

Von: luk