Von: mk
Meran – Auf Wunsch der Meraner Stadträtin für Wirtschaft, Gabriela Strohmer, hat sich nach dem Elternrat nun auch der Schulrat des Schulsprengels Meran-Obermais über die geforderte Öffnung des Mittelschulgeländes als Parkplatz für Dritte beschäftigt und eine Empfehlung ausgesprochen. Das Vorhaben wurde einstimmig abgelehnt – aus verschiedenen Gründen.
In seiner gestrigen Sitzung hat sich der Schulrat des Schulsprengels Meran-Obermais mit dem Thema der Nutzung des Schulgeländes der Mittelschule Obermais durch den Gasthof Mösl befasst. Stadträtin Gabriela Strohmer hatte den Schulrat, bestehend aus Vertretern der Schulverwaltung, der Eltern und der Lehrpersonen, um eine Empfehlung in dieser Angelegenheit gebeten.
Gasthof Mösl, der angrenzend zur Schule liegt, hatte zuvor bei der Gemeinde die Nutzung des Schulgeländes als Parkplatz – außerhalb der Schulzeiten, d.h. ab ca. 17.00 Uhr, an den Wochenenden und während der Ferienzeiten – beantragt. Immer auf Wunsch von Stadträtin Strohmer hatte sich vor rund zwei Wochen auch der Elternrat des Schulsprengels bereits mit diesem Antrag beschäftigt und diesen mit großer Mehrheit abgelehnt (80 Prozent Präsenz, 76 Prozent Gegenstimmen, fünf Prozent Befürworter, 19 Prozent Enthaltungen).
Nach eingehender Diskussion entschied der Schulrat gestern, sich der Entscheidung des Elternrates anzuschließen. „Das Schulareal soll den Kindern und Jugendlichen als Freizeitpark vorbehalten bleiben, auch während der unterrichtsfreien Zeiten“, erklären die Verantwortlichen in einer Presseaussendung. Diese Entscheidung ist folgendermaßen motiviert:
– Gasthof „Mösl“ beansprucht das Schulareal genau während jener Zeiträume für sich, in denen die Kinder und Jugendlichen ihre Freizeit haben und das Schulareal nutzen könnten: am späteren Nachmittag/Abend, am Wochenende und in den Ferien.
– Durch eine Nutzung als Parkplatz würde ein großer Teil des Geländes für die Kinder und Jugendlichen genau während ihrer Freizeit nicht mehr zugänglich sein. Dadurch würde die Attraktivität des Freizeitparks für die Kinder und Jugendlichen deutlich geschmälert. Ist der kleine Sport-/Bolzplatz erst einmal besetzt, gäbe es für die anderen Kinder und Jugendlichen kaum noch Ausweichräume.
– Der von Stadträtin Strohmer im Elternrat angekündigte Bau von Freizeitareals beim Schießstand und beim Hundeübungsplatz in der Lazag (an der hintersten VergilStraße, vor dem Ofenbauer) stellt keine echte Alternative dar. Beide Orte sind zu weit vom Zentrum entfernt und für Kinder und Jugendliche nicht auf sicherem Wege erreichbar. Es macht keinen Sinn, den Kindern und Jugendlichen ein zentral gelegenes Schul-/Freizeitareal, dass gut in eine Wohngegend eingebunden ist, zu nehmen, um Platz für Autos u machen.
– Wie der Eigentümer des Gasthofs Mösl im Elternrat klar eingeräumt hat, sind die im Schulgelände bereits vorhandenen 15 Parkplätze für seine Zwecke nicht ausreichend, weshalb der gesamte asphaltierte Bereich als Parkplatz genutzt würde. Auf genau diesem Bereich werden jedoch dringend weitere Fahrradständer benötigt, da es bereits jetzt zu wenige davon gibt. Diese Fahrradständer können nicht jeden Abend und an den Wochenenden verstellt werden. Auch im Sinne eines umweltfreundlichen Transportwesens sollte die Priorität darauf liegen, dass möglichst viele Kinder und Jugendliche die Schule mit dem Fahrrad erreichen.
– Nicht nur der Sportplatz und die Grünanlagen, sondern auch der geteerte Bereich des Schulareals wird bereits jetzt als Pausenhof genutzt. In der Freizeit ist dieser ideal für Aktivitäten wie Skaten, Roller-Bladen und Bmx-Biken. Bürgermeister Paul Rösch hat für die entsprechende Ausstattung bereits eine Finanzierung in Aussicht gestellt. Außerdem könnte auf der Teerfläche mit geringem Aufwand ein Übungs-Parcours für die kleineren Radfahrer errichtet werden.
In einem Schreiben an Stadträtin Strohmer, Bürgermeister Paul Rösch und Schulstadtrat Stefan Frötscher ruft der Schulrat den Stadtrat auf, eine Nutzung des Schulareals als Parkplatz für den Gasthof „Mösl“, oder für andere dritte Parteien, abzulehnen. Der Schulrat unterstützt die Errichtung von Parkplätzen außerhalb des Schulareals entlang der Vergilstraße, denn diese könnten zu den Bring- und Abholzeiten auch von den Eltern der Kindergartenkinder genutzt werden.