Bei Stärkung der Frauen tritt man in Südtirol auf der Stelle

Aufbruchstimmung bei den Eisacktaler SVP-Bezirksfrauen

Mittwoch, 23. November 2022 | 13:49 Uhr

Brixen – Im Sommer wurde aus den Reihen der SVP-Bezirksfrauen eine neue Bezirksleitung gewählt. In den vergangenen Wochen hat sich diese nun konkrete Gedanken gemacht, welche Schwerpunkte bei der gemeinsamen Tätigkeit zu setzen seien. Jüngst stand eine Ideen- und Themensammlung am Programm.

„Wir sind eine sehr engagierte Gruppe“, freut sich Brigitte Vallazza, Vorsitzende der Eisacktaler SVP-Bezirksfrauen. Bereits bei der ersten Sitzung im Sommer wurde die oft nur geringe Selbstsicherheit beim Auftreten der Frauen thematisiert: Man solle sich klar und deutlich exponieren und auch den Wahlen stellen; in den politischen Gremien müsse man für mehr Gehör sorgen. Deshalb wird nun für die nächsten Monate ein Weiterbildungsangebot auf die Beine gestellt. Losgehen soll es am Jahresbeginn 2023, da soll sich alles um Rhetorik und sicheres Auftreten drehen.

SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard berichtete bei der jüngsten Sitzung über aktuelle Themen. Als aus Frauensicht positiv wurde der Ausgang der Parlamentswahlen bezeichnet. Nur wenige Frauen hätten ähnlich viele Stimmen erhalten wie Renate Gebhard. Diese sieht die Lage in Italien sehr pragmatisch. Die Freude darüber, dass erstmals eine Frau an der Spitze des Staates steht, sei aus ideologischen Gründen getrübt. Trotzdem ist die SVP-Landesfrauenreferentin davon überzeugt, dass Giorgia Meloni künftig einen ganz anderen Ton als bisher anschlagen werde.

Was die Frauenpräsenz betrifft, ist man aber auf Staatebene nicht wirklich weitergekommen: Im Gegenteil, der Frauenanteil sei erstmals seit zwei Jahrzehnten gesunken. Auch auf Landesebene gebe es im Hinblick auf die nächsten Wahlen noch einiges zu tun, sind sich die Eisacktaler SVP-Bezirksfrauen einig. Ein gutes Netzwerk und die Überzeugung, dass Frauen genauso gute Politik wie die männlichen Kollegen machen, seien unumgänglich.

Nach wie vor auf der Stelle trete man in Südtirol bei der Stärkung der Frauen. Sei es politisch als auch wirtschaftlich. Der große Hemmschuh sei, dass für Familien mit Kindern die Betreuungszeiten nach wie vor zu kurz sind. Wenn man dieses Thema nicht in den Griff bekommt, dann brauche man erst gar nicht über Frauen in Führungspositionen, in der Politik und als wertvolle Fachkräfte in der Wirtschaft sprechen. Über interessante Fachvorträge, zu Gegenwartsthemen und zum Thema Frau, werden die SVP-Bezirksfrauen versuchen, neue weibliche Mitglieder ins Boot zu holen.

So heterogen Fraueninteressen auch sein mögen, die SVP-Bezirksfrauen sind sich einig, dass Frauen präsenter und gestärkter in der Südtiroler Politik und Gesellschaft vertreten sein müssten.

Von: mk

Bezirk: Eisacktal