Die deutsche Außenministerin vor einem Regierungsflugzeug

Baerbock reist trotz Panne nach Australien

Montag, 14. August 2023 | 19:54 Uhr

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock will trotz der Panne an ihrem Regierungsflugzeug mit der Maschine der Flugbereitschaft zu ihrem Besuch in der Pazifik-Region weiterfliegen. Aus Delegationskreisen hieß es am Montagabend in Abu Dhabi: “Wir freuen uns, dass wir die unterbrochene Reise nach Australien heute Nacht fortsetzen können.” Baerbock wollte nach Informationen aus ihrer Delegation mit etwa 22-stündiger Verspätung gegen Mitternacht nach Sydney aufbrechen.

Die Flugbereitschaft hatte vor der Entscheidung erfolgreich einen Testflug in Abu Dhabi absolviert. Dabei funktionierten die zuvor defekten Landeklappen wieder problemlos. Die am Dienstag in der australischen Hauptstadt Canberra geplante Programmpunkte mussten wegen der Verzögerung der Anreise abgesagt beziehungsweise verschoben werden.

Die deutsche Außenministerin war bei ihrem Flug nach Australien wegen eines Defekts an den Landeklappen des Airbus A340-300 in der Nacht auf Montag in dem Golf-Emirat ausgebremst worden. Baerbock war unterwegs zu einer einwöchigen Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi.

Der Flugkapitän sagte, er sei seit 35 Jahren Pilot und seit 30 Jahren bei der Flugbereitschaft. Ein solcher Fehler sei in der ganzen Zeit noch nicht aufgetreten. Demnach war eine der beiden hinteren Landeklappen defekt. Aus diesem Grund konnten diese nicht wie eigentlich notwendig symmetrisch eingefahren werden. Dies erhöhte den Kerosinverbrauch. Zudem konnten weder die Reiseflughöhe noch die normale Reisegeschwindigkeit erreicht werden.

Ähnliche Vorfälle mit deutschen Regierungsflugzeugen sind in den vergangenen Jahren immer wieder aufgetreten. Es auch ist nicht das erste Mal, dass die derzeitige deutsche Außenministerin auf ihren Reisen aufgehalten wird. Erst Mitte Mai war Baerbock wegen eines Reifenschadens an ihrem Regierungsairbus in Doha im Wüsten-Emirat Katar gestrandet und musste ihre Reise in die Golfregion unfreiwillig verlängern.

Doch auch andere Regierungsmitglieder mussten bereits wegen Pannen an einer Maschine der Flugbereitschaft der deutschen Bundeswehr unplanmäßige Aufenthalte in Kauf nehmen. Beispielsweise musste der Luftwaffen-Airbus “Konrad Adenauer” im November 2018 mit Deutschlands damaliger Kanzlerin Angela Merkel und dem damaligen Finanzminister Olaf Scholz an Bord auf dem Weg zum G20-Gipfel in Buenos Aires umkehren. Unter anderem war das Funksystem lahmgelegt. Beide flogen mit einem Linienflieger nach Argentinien.

Im Oktober 2018 knabberten zudem Nagetiere bei einem Stopp in Indonesien wichtige Kabel der “Adenauer” an. Scholz kehrte damals per Linienflug von der Tagung des Internationalen Währungsfonds zurück. Im Dezember 2016 strandete die damalige deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen auf dem Weg nach Mali. Wegen eines Computerproblems bei ihrem A340 in der nigerianischen Hauptstadt Abuja musste sie dort übernachten.

Von: APA/dpa