Bandenchef Cherizier will die Macht übernehmen

Banden greifen massiv Regierungsgebäude in Haiti an

Samstag, 09. März 2024 | 11:06 Uhr

Nach Tagen heftiger Bandengewalt in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince sind nach Medienberichten mehrere Gebäude im Regierungsviertel angegriffen worden. Zu den Zielen der mutmaßlichen Banditen gehörten am Freitagabend (Ortszeit) der Nationalpalast, das Innenministerium und ein regionales Hauptquartier der Polizei, wie haitianische und US-Medien meldeten. Nutzer sozialer Medien berichteten von heftigen Schusswechseln.

Bereits seit gut einer Woche legte Gewalt Port-au-Prince lahm. Polizeiwachen wurden angegriffen, auch am Flughafen fielen Schüsse – alle Flüge fielen aus. Das Gesundheitssystem stand nach Angaben vom Mittwoch des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Volker Türk, am Rande des Zusammenbruchs. Bei Angriffen auf zwei Gefängnisse vergangenen Samstag waren ihm zufolge mehr als 4.500 Häftlinge ausgebrochen.

Die humanitäre Lage in Haiti war schon zuvor sehr angespannt. Laut UN litt fast die Hälfte der elf Millionen Bewohner des Karibikstaats unter akutem Hunger, verschiedene brutal agierende Banden kontrollierten insgesamt rund 80 Prozent von Port-au-Prince. Nun schlossen sich die zwei wichtigsten bewaffneten Gruppen zusammen. Ihr Anführer, Jimmy “Barbecue” Chérizier, drohte mit einem Bürgerkrieg, wenn der Interims-Premierminister Ariel Henry nicht zurücktrete. Dieser hatte sich bereit erklärt, bis Ende August 2025 Wahlen abzuhalten.

Es wären die ersten in Haiti, seit Henry kurz nach der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse im Juli 2021 die Regierungsgeschäfte übernahm. Von einer Auslandsreise kehrte Henry offenbar wegen der Sicherheitslage bisher nicht zurück. Die US-Regierung forderte ihn auf, den Prozess hin zu Wahlen zu beschleunigen. UN-Generalsekretär António Guterres rief dazu auf, eine bereits vom UN-Sicherheitsrat genehmigte multinationale Sicherheitsmission in Haiti zu finanzieren.

Von: APA/dpa

Kommentare

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7 Kommentare auf "Banden greifen massiv Regierungsgebäude in Haiti an"


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oldenauer
oldenauer
Superredner
1 Monat 19 Tage

Heute in Haiti morgen in Südtirol 😂😂

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 19 Tage

So argumentieren ausländerfeindliche Leute und Parteien!
Man kennt duchnund deine Gesinnung!

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
1 Monat 19 Tage

Auf der Welt gibt es zur Zeit mehr als 50 Kriege, in Kongo sterben schon bald 4 Millionen Menschen und überall geht es nur um Macht. Wir aber sprechen nur von Ukraine und Israel. Jeder Krieg tötet und jeder Tote ist einer zu viel. Krieg ist durch nichts gerechtfertigt. Aber in Israel mit den 30.000 Toten regt sich die gesamte westliche Welt auf, in Kongo mit 4 Millionen Toten kräht kein Hahn danach. Das Traurigste, mache Kriege werden geführt um die Bevölkerung anscheinend zu schützen und dabei sterben dabei zigtausende Bürger. 

TirolerSued
TirolerSued
Superredner
1 Monat 19 Tage

Wo nix zu holen isch, bzw. koane Bodenschätze sein, interessierets die kriegsgeilen Länder oder Vereine nit

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 19 Tage

@TirolerSued Ds irrst du gewaltig. Kongo ist reich an Bodenschätzen, Coltan um nur eines zu nennen… Afrika interessiert die “weiße” Bevölkerung nicht, so siehts aus und je weiter ein Krieg entfernt um so weniger…! Desshalb nenne ich jeden nen Heuchler der bei der Ukraine und in Israel einen auf:” Die armen Leute….” macht.

Nico
Nico
Universalgelehrter
1 Monat 19 Tage

In Haiti isch Jo schun long Anarchie pur! Leiden tian wideramol di orme Bevölkerung 😬höchste Zeit dass die Uno einschreitet!

Blasius
Blasius
Superredner
1 Monat 19 Tage

Knackis an die Macht!
Dann geht es Allen so richtig gut. 😡🙈

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