Von: mk
Meran – Die große Landesfeier im Gedenken an Andreas Hofer fand auch heuer wieder in Meran statt. Nachdem die Schützen im Gleichschritt zum Andreas-Hofer-Denkmal marschiert waren, hielt Felix Baumgartner, Base-Jumper und Extremsportler, die Gedenkrede. Durch den Stratosphärensprung „Red Bull Stratos“ erlangte er weltweite Bekanntheit. Vor wenigen Wochen wurde er in die „Hall of Fame“ der Piloten und Astronauten als „Living Legend of Aviation“ aufgenommen.
Das Hauptthema seiner Ansprache war die Feststellung, wie wichtig Visionen und das Erreichen großer Ziele sei. Eingangs ging er gleich auf die Stellungnahmen einiger Politiker ein, die seinen Auftritt in Meran im Vorfeld kritisiert hatten. An sie richtete er den Appell, etwas gelassener zu agieren und nicht seine Person aufgrund von bösartigen Medienberichten zu verurteilen. In erster Linie sei er ein Mensch mit Hirn, Herz und Humor.
Er sprach den Südtirolern Schützen Mut zu. Wichtig sei es auf jene Menschen zu hören, die an einen glauben und nicht auf jene, welche destruktiv argumentieren. Mit dieser Vorgehensweise sei Baumgartner selbst immer gut gefahren. Der Sprung aus der Stratosphäre ist der lebende Beweis dafür, denn in diesen fünf Jahren der Vorbereitung haben auch nur wenige daran geglaubt. Im Oktober 2012 haben dann eine Milliarde Menschen dabei zugesehen, wie die Vision eines Mannes Wirklichkeit wurde.
Weiters stellte Baumgartner eine Parallele zwischen Andreas Hofer 1809 und den Schützen heute her. Wer im Leben etwas Großes erreichen will, müsse auch bereit sein, etwas Großes herzugeben. Auch wenn Hofer am Ende seine Vision nicht umsetzen konnte, habe er es wenigstens versucht.
Baumgartner meinte: „Die Freiheit und die Selbstbestimmung sind unser höchstes Gut und genau darum lohnt es sich, dafür zur kämpfen.“ Seine Aufforderung an die Schützen gerichtet: „Lasst uns gemeinsam das Unmögliche versuchen“.
Landeskommandant Elmar Thaler ging in seiner Begrüßungsrede darauf ein, warum Andreas Hofer und seine Leute damals nicht fremdbestimmt sein wollten. Und so ähnlich sei es bis heute. Denn Heimat gebe den Menschen Sicherheit, Geborgenheit und sei gleichzeitig der Kraftspeicher für den Aufbruch in die Zukunft. Er war überzeugt, dass „wenn es um unser Land geht redlich sein sich auszahlt und alle parteiübergreifend zusammenhalten müssen. Egal ob das die Wiederverleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft an die österreichische Minderheit ist oder andere für unsere deutsche und ladinische Volksgruppe wichtige Weiche für die Zukunft.“
Beim Wortgottesdienst ging Schützenlandeskurat Pater Christoph Waldner OT in seiner Predigt auf die österliche Bußzeit, dem Fasten sowie auf die identitätsstiftende Geschichte des Tiroler Volkes ein. Laut Waldner gebe es immer wieder Angriffe auf die Tiroler Identität. „Gedenkfeiern, wie die heutige, sind immer wieder Gelegenheit, uns dieser Geschichte bewusster zu werden“, so Waldner.
Ein Grußwort übermittelte Wilhelm Haller, der Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend. Er erinnerte daran, dass Tirol vor 100 Jahren getrennt worden ist. Dies sollte uns auch zu denken geben, eine Änderung vorzunehmen und die nicht nur zu versprechen, sondern auch durchzuführen.
Nachdem die Schützenkompanie Meran eine exakte Ehrensalve abgefeuert hatte, wurden für die gefallenen Freiheitskämpfer Kränze niedergelegt. Umrahmt wurde die Feier von der Musikkapelle St. Walburg in Ulten. Anschließend fanden im „Alten Meraner Kurmittelhaus“ Ehrungen für verdiente Mitglieder und Persönlichkeiten statt. Folgende Ehrungen wurden verliehen:
Verdienstmedaille BRONZE:
– Ilona Tinkhauser (SB Brixen)
– Andreas Wenter (SK Eppan)
– Martin Flatz (SK Lana)
– Elmar Rier (SK Meran)
Verdienstmedaille SILBER:
– Manfred Klotz (SK Walten)
– Josef Wielander (SK Göflan)
– Anton Ratschiller (SK Göflan)
– Martin Oberdörfer (SK Göflan)
– Jan Ploner (SK Enneberg)
– Tone Ploner (SK Enneberg)
– Klaus Laner (SK Mühlwald)
– Robert Stumbaum (BGSK Gmund, Bayern)
Ehrenkranz des SSB:
– Prof. Dr. Dr. h. c. Reinhard Olt (Wien)