Fertigstellung im Jahr 2039

BBT – ÖBB verschieben Nordzulauf im Tiroler Unterland um zwei Jahre

Mittwoch, 14. Mai 2025 | 18:22 Uhr
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Von: apa

Die Sparmaßnahmen der Bundesregierung wirken sich auch auf die Zulaufstrecke für den Brennerbasistunnel (BBT) in Tirol aus. Laut aktuellem ÖBB-Rahmenplan wird der nötige viergleisige Ausbau für den Brenner-Nordzulauf im Unterland um zwei Jahre verschoben. Statt wie zuletzt für das Jahr 2037 avisiert, soll die Fertigstellung 2039 erfolgen. Seitens der ÖBB und der Landesregierung wurde indes auf nach wie vor fehlende konkrete Planungen zum Nordzulauf in Deutschland verwiesen.

“Die volle Wirkung wird sich erst entfalten, wenn der Nordzulauf von München bis zur Staatsgrenze ausgebaut ist”, sagte ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair zur APA. Auf deutscher Seite hatte es zuletzt massive Verzögerungen bei der Planung der Strecke gegeben, ursprünglich war einmal eine Inbetriebnahme für 2040 vorgesehen gewesen. Nach wie vor ausständig war die Festlegung der Strecke sowie ein politischer Beschluss im Deutschen Bundestag.

Tirols Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) bezeichnete die nunmehrige “zeitliche Streckung” des Abschnitts zwischen Radfeld und Schaftenau auf APA-Anfrage als “natürlich sehr schmerzhaft”. Damit würden nämlich auch die “weiteren Vorteile für den Nahverkehr verzögert”. Gleichzeitig führte aber auch er die fehlende Streckenplanung für die Zulaufstrecken in Deutschland ins Treffen. Denn ohne den Ausbau auf bayerischer Seite könne der Brennerkorridor nicht effizient genutzt werden, ein “Flaschenhals auf der Schiene” nördlich von Kufstein sei damit “vorprogrammiert”. Der 55 Kilometer lange Brennerbasistunnel zwischen Innsbruck und dem Südtiroler Franzensfeste soll im Jahr 2032 in Betrieb genommen werden.

Zweigleisiger Ausbau im Oberland bis 2034

Im Tiroler Oberland wird es ebenfalls langsamer vorangehen als ursprünglich einmal geplant. Der zweigleisige Ausbau ab dem Bahnhof Imst-Pitztal bis Imsterberg wird statt wie früher angenommen bis 2030 erst im Jahr 2034 fertiggestellt. Das Projekt befinde sich nach wie vor in Planung, hieß es von den ÖBB.

Tirols Grünen-Landessprecher und Klubobmann Gebi Mair nahm ob der Neuigkeiten jedenfalls sowohl die Bundesregierung als auch die schwarz-rote Landesregierung ins Visier. “Der Bahnausbau ins Tiroler Oberland ist auf den St. Nimmerleinstag verschoben. ÖVP, SPÖ und NEOS haben den Ausbau beinhart abgesagt und damit alle Versprechen an das Tiroler Oberland und Vorarlberg gebrochen”, erklärte Mair gegenüber der Online-Ausgabe der “Tiroler Tageszeitung”. Es würden Zukunftsinvestitionen auf Kosten der Bevölkerung gestrichen: “Das ist ein Debakel für den Wirtschaftsstandort Tirol und ein Versagen unserer Landesregierung in Wien.”

Bezirk: Wipptal

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