Von: mk
Bozen – In Bozen ist eine neue Bewegung gegründet worden, die gegen sexuelle Belästigung will. Manchmal sind es anzügliche Blicke, manchmal schreit jemand “Puppe” oder pfeift einem nach und manchmal streift einen jemand “zufällig” am Hintern. Sexuelle Belästigung nimmt unterschiedliche Formen an und findet auch in Südtirol statt.
In der Regel sind es Frauen, die mit solch einem Verhalten konfrontiert werden und sich dadurch in ihrer Haut unwohl fühlen. „Catcalls of Bolzano“ nennt sich die neue Bewegung, die sich ähnliche internationale Strömungen zum Vorbild genommen hat.
Statt sich wegen bestimmter Vorfälle zu schämen, sei es besser, den Geschichten von Betroffenen eine Stimme zu geben. Frauen (und Männer) aus der Umgebung, die in am Arbeitsplatz oder in der Öffentlichkeit in irgendeiner Form sexuell belästigt wurden, werden aufgefordert, auf Instagram unter @catcallsofbz die Organisatoren privat zu kontaktieren.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Bewegung wollen dann die Geschichte anonym veröffentlichen, und zwar mit bunter, abwaschbarer Kreide mitten auf den Straßen der Stadt. Darauf werden Fotos davon in den sozialen Netzwerken veröffentlicht. Auf diese Weise soll die Öffentlichkeit sensibilisiert werden.
Unter einem Catcall versteht man die Situation, in der ein Unbekannter einer Frau in der Öffentlichkeit anzügliche Kommentare nachruft. Oft geht es dabei darum, die Aufmerksamkeit der Frau zu erreichen. Die Palette reicht dabei von „Komm her, Süße!“ bis hin zu weit derberer Wortwahl.
Die Bozner Bewegung möchte sich gegen solche Provokationen wehren und die Bevölkerung aufrütteln. „Jeder soll seine eigenen Söhne so erziehen, damit sie verstehen, dass solche Verhaltensweisen nicht akzeptiert werden und für die Rechte und Freiheit aller kämpfen“, erklären die Vertreter der Bewegung.