Von: mk
Bozen – Die Zeiten, in denen das Land darauf hinwies, dass ein Einkaufszentrum für Bozen reicht, sind längst vorbei: Zu den 31.800 Quadratmetern Gewerbefläche, die durch Twenty, Centrum, Interspar belegt sind, sollen mit einem neuen Einkaufszentrum im Metro-Bereich weitere 40.000 Quadratmeter dazu kommen. Die 32.000 Quadratmeter, die für den Waltherpark geplant sind, sind noch gar nicht mitgerechnet. Die Bozner Grünen sprechen von einer „absurden“ Entwicklung.
Im restlichen Europa würden Einkaufszentren geschlossen und Städte im 15-Minuten-Takt organisiert, wo Geschäfte und Dienstleistungen von den Bürgern zu Fuß oder mit dem Fahrrad im eigenen Viertel in höchstens einer Viertelstunde erreicht werden können. „In Bozen gibt es offensichtlich einen anderen Trend mit bereits jetzt 2,26 Quadratmetern Einkaufsfläche pro Einwohner, verglichen mit 1,9 im Südtirol, 1,03 in Italien und 1,65 in Österreich“, so die Grünen.
Eine solche Konzentration von Gewerbeflächen werde unweigerlich negative Auswirkungen haben, argumentieren die Grünen. Sie befürchten eine kontinuierliche Zunahme des Verkehrs in der Stadt und die weitere Schließung von Geschäften im historischen Zentrum und in den Stadtvierteln. 189 Geschäfte stünden in der Stadt bereits leer.
„Spätestens der Lockdown hat uns gezeigt, wie wertvoll Läden in der unmittelbaren Nachbarschaft sind. Sowohl um den Einkauf in der Nähe des Wohnortes zu erleichtern als auch um Beziehungen und den Austausch zwischen den Bürgern zu pflegen und zu entwickeln sind diese unerlässlich. Als Bozener Grüne sprechen wir uns klar gegen die Eröffnung neuer Einkaufszentren aus und setzen uns für eine Politik ein, welche Beziehungen zwischen Bürgern, Handel und Dienstleistungen in den Stadtvierteln fördert“, heißt es abschließend in einer Aussendung.