Von: apa
Der Tiroler “Transit-Großkampftag” hat Donnerstagvormittag vor dem Durchschlag für den Erkundungsstollen zum Brennerbasistunnel (BBT) mit einer Transit-Unterredung im Innsbrucker Landhaus begonnen. Konkrete Ergebnisse blieben zwar erwartungsgemäß aus, EU-Kommissar Apostolos Tzitzikostas betonte aber, eine “Lösung” für das Tiroler Transit-Problem finden zu wollen. Indes sprach er sich de facto gegen eine “Verlagerungspflicht” von bestimmten Gütern auf die Schiene aus.
Die gelte auch für Lkw-Obergrenzen, meinte der Grieche auf eine entsprechende Frage. Man könne zwar theoretisch über alles reden und diskutieren, aber: “Ich will keine verpflichtenden Maßnahmen, ich will lieber Anreize geben”, gab der EU-Kommissar klar zu verstehen. Diese Maxime gab Tzitzikostas auch für das von Tirol, Bayern und Südtirol politisch paktierte Lkw-Slotsystem mit buchbaren Fahrten auf der Brennerstrecke vor, für das es aber einen Staatsvertrag zwischen Österreich, Deutschland und Italien bräuchte. Auch hier zeigte sich der EU-Spitzenpolitiker aufgrund des Verpflichtungs-Aspekts sehr reserviert. Das System sei ihm präsentiert worden und er schaue es sich an. Ttzitzikostas unterstrich aber, dass es die Zustimmung aller betroffenen Mitgliedstaaten brauche und ein Vorhaben nicht gegen EU-Recht verstoßen dürfe.
“Von der Straße auf die Schiene”
Die Brennerstrecke solle nach Inbetriebnahme des Basistunnels im Jahr 2032 ein “perfektes Beispiel für ein Pilotprojekt “werden, gab der Kommissar zu verstehen. Dafür brauche es und werde es etwa hohe Investitionen in die Bahninfrastruktur geben, etwa in Verladeterminals. Auch brauche es die angestrebte “Harmonisierung” des grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehrs. “Von der Straße auf die Schiene” laute das Motto.
“Ich will eine Lösung finden”
“Ich will eine Lösung finden”, versprach Tzistzikostas, bei dem Pressegespräch neben Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) und Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) stehend. Er wolle nicht, dass die Menschen in Tirol länger unter der Belastung “leiden”. Er wolle und werde auch mit Österreich und dem vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) klagenden Italien diskutieren bzw. zwischen den Staaten vermitteln, “um die richtigen Maßnahmen zu finden.”
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