Von: mk
Bozen – Das Geoblocking verwehrt uns Südtirolern bis heute den uneingeschränkten Zugriff auf deutsche Inhalte im Internet. Streaming-Dienste wie Netflix, Dienste für E-Books, Podcasts u.v.m. sind in Südtirol nur zum Teil nutzbar, da die meisten Inhalte lediglich in italienischer Sprache zur Verfügung stehen. Die Junge Süd-Tiroler Freiheit, die Junge Generation in der SVP, die ASGB-Jugend und die Südtiroler Bauernjugend wollen das ändern und haben sich zusammengetan. Mit einem gemeinsamen Brief an die Tiroler EU-Abgeordneten wollen die Jugendorganisationen dem Ziel einen Schritt näherkommen.
Immer mehr Zuschauer – vor allem junge Menschen – wechseln von traditionellen Fernsehsendern zu Streaming-Diensten wie Netflix, Amazon Prime, iTunes und Co. Allein der Streaming-Dienst Netflix bringt es mittlerweile auf fast 200 Millionen bezahlte Mitgliedschaften. In Südtirol ist man allerdings auf die italienischen Versionen der Streaming-Dienste angewiesen. Das bedeutet, dass lediglich Exklusiv-Titel und wenige andere auf Deutsch zur Verfügung stehen. Den großen Rest gibt es nur auf Italienisch.
Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, hat die Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit eine Landtagsanfrage ausgearbeitet. Landeshauptmann Arno Kompatscher bestätigte, dass man mit dieser Anfrage den Finger in eine offene Wunde legt. Außerdem sagte der Landeshauptmann in seiner Antwort, dass bei diesem Thema „die EU-Kommission und das Europäische Parlament eigentlich sehr viele Hebel in den Händen hätten.“
Die Junge Süd-Tiroler Freiheit, die Junge Generation in der SVP, die ASGB-Jugend und die Südtiroler Bauernjugend wenden sich daher mit einem Brief an Herbert Dorfmann, EU-Abgeordneter der SVP, und an Barbara Thaler, EU-Abgeordnete der ÖVP. Sie sollen sich im EU-Parlament dafür stark machen, dass uns Südtirolern endlich der uneingeschränkte Zugriff auf deutsche Inhalte im Internet gewährt wird.
Die vier Jugendorganisationen sind sich einig: „In einem vereinten Europa muss es möglich sein, Streaming-Inhalte und alle anderen Inhalte in seiner Muttersprache abzurufen – unabhängig davon, in welchem Land der EU man lebt.“