Von: Ivd
Bozen – Infolge des Ausgangs der Gemeinderatswahlen in Bozen wird der Bürgermeister über eine Stichwahl ermittelt. Diese erfolgt zwischen den beiden meistgewählten Bürgermeisterkandidaten – Claudio Corrarati und Juri Andriolo. Dem SVP-Bürgermeisterkandidaten Stephan Kondor ist es nicht gelungen in die Stichwahl zu kommen, obwohl die SVP von allen Parteien die meisten Stimmen erhalten hat, aber keine Listenverbindung eingegangen ist.
Roland Atz für das Bürgerkomitee zu dem Vorgehen: „Die SVP hat beschlossen – bei dieser Stichwahl – keine Wahlempfehlung abzugeben, sodass wir uns Gedanken machen müssen, wen wir in dieser Situation unterstützen sollen. Gehen tut’s um eine Wahl zwischen Mitte-Rechts (Corrarati) und Mitte-Links (Andriolo).“
Die Vorbehalte zu Mitte-Rechts seien hinlänglich bekannt und bei der Regierungsfindung auf Landesebene hinreichend hervorgehoben worden. Wenn nun die gewählten Vertreter dieses Bündnisses näher betrachtet und ihre Aussagen analysiert würden, gelten die damals geäußerten Vorbehalte gleichermaßen für die meisten der gewählten Vertreter dieser Gruppe, so Atz.
„So gesehen wäre man geneigt dem Mitte-Links-Bündnis den Vorzug zu geben. In diesem Bündnis ist die PD-Partei jene mit den meisten erhaltenen Stimmen. Der meistgewählte Kandidat dieser Partei ist ein gewisser Herr Fattor dessen Grundeinstellung und Äußerung in der letzten Amtsperiode, als Stadtrat für Mobilität und Vermögen, bestens bekannt und unvergessen sind. Es sei hier, zur Erinnerung, einiges ins Gedächtnis gerufen:
- Die Errichtung öffentlicher Anlagen (Erholungszone und Promenaden) im Grieser-Grünkeil, obwohl dieser einen besonderen Schutzstatus – wie z.B. ein generelles Bauverbot – besitzt;
- Die Errichtung einer Parallel-Straße zur Reschen-Straße, die mitten durch das landwirtschaftliche Grün der Kaiserau führen soll und die dortigen Bauernhöfe zerstückelt und damit eine wirtschaftliche Betreibung erheblich beeinträchtigt;
- Fattor hat die Genehmigung eines Verkehrsplanes im Gemeinderat durchgesetzt der, nach eigenen Angaben, den Verkehr in Gries fast verdreifacht;
- Bei der Planung der Trasse des Hörtenberg-Tunnels ist er vollkommen uneinsichtig, was die Berücksichtigung der Anliegen der Bewohner von St. Anton, aber auch was die Anbindung an die natürliche Verlängerung zum Guntschna-Tunnel betrifft; genauso wie er auch gegen eine echte Verdoppelung der Eisackuferstraße ist.
- Bozen – einst unter den lebenswertesten Städten Italiens aufgelistet – wird derzeit nur mehr unter ferner liefen erwähnt. Wohl hauptsächlich weil:
- Leistbares Wohnen nicht angegangen wurde;
- ebenso wie die Realisierung öffentlicher Toiletten;
- Die gemeindeeigenen Gaststätten blieben jahrelang unbewirtschaftet und sind erst kurz vor den Wahlen teilweise wieder in Betrieb genommen worden; die größte davon, am Bozner Lido ist schon seit Jahren nicht mehr verpachtet: ein erheblicher
- Verlust für den Gemeindesäckel!
- Die Wartung der Straßen sowie der dort angebrachten Kanaldeckel ist unbefriedigend und nicht kompetent umgesetzt.“
Roland Atz abschließend: „In der kommenden Legislatur stehen wichtige Entscheidungen an – zum Beispiel der Bauleitplan. Daher die Besorgnis zur Stich-Wahl. Als Bürgerkomitee-Gries befinden wir uns, hinsichtlich der Wahl des Bürgermeisters am 18. Juni, in einer Zwickmühle.
Als Bürgerkomitee können wir der SVP nur empfehlen, sollte es zu einer Mitte-Links-Wahl kommen, den genannten Herrn von jenen Ämtern fernzuhalten, wo er in der Lage ist größere Schäden anzurichten.“
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