Von: mk
Bozen – Der Bozner Bürgermeister Renzo Caramaschi hat zum Aufruf von Landesrat Thomas Widmann Stellung bezogen, die aus dessen Sicht übermäßigen Menschenansammlungen im Stadtgebiet mit allen Mitteln zu unterbinden. Caramaschi zeigte Verständnis für die Sorgen des Gesundheitslandesrates und appellierte erneut an die Eigenverantwortung der Bürger in dieser Phase der Lockerungen. Gleichzeitig erklärte der Bürgermeister, dass es nicht nur in Bozen Probleme gebe.
Nicht überall könne ein Stadtpolizist über die Einhaltung der Abstandsregeln wachen. Caramaschi betonte aber auch, dass es Übertretungen keineswegs nur in Bozen gebe. „In Bozen haben sich 200 bis 250 Personen nicht an die Regeln gehalten. Das ist gemessen an der Einwohnerzahl nicht sonderlich viel. Diese Personen müssen zur Vernunft gebracht werden, notfalls auch mit Strafen“, betonte der Bürgermeister.
Gleichzeitig zeigte er laut einem Bericht von Alto Adige online das Foto einer Gruppe von Jugendlichen, die sich am Völser Weiher getroffen haben und die Abstandsregeln nicht einhielten. „Wenn ich aber sehe, wie es am Wochenende an Südtirols Seen zuging und wie dort die Regeln missachtet wurden, muss ich sagen, dass es nicht nötig ist, mit dem Finger zu allererst auf Bozen zu zeigen. Alle müssen ihre Hausaufgaben machen. Bozen hat von Anfang an strengere Schutzmaßnahmen ergriffen als andere Gemeinden. Die Bewegungsfreiheit der Bürger derart einzuschränken, ist nicht angenehm, aber nur wenn alle verantwortlich handeln, können wir das Virus besiegen“, erklärte Caramaschi.
Seit Beginn der Coronakrise habe die Stadtpolizei 16.000 Kontrollen durchgeführt und 800 Strafen wegen Verstoßes gegen die Corona-Auflagen ausgestellt. Man wisse, wo es zu kritischen Situationen kommen könne. „Es gibt diese 200 bis 300 Personen, die den Ernst der Lage noch immer nicht verstanden haben und meinen, das Virus sei bereits überstanden, während wir in Wahrheit immer noch ganz am Anfang des Genesungsprozesses stehen. Grundsätzlich aber muss ich den Bürgerinnen und Bürgern ein großes Lob aussprechen. Sie halten sich an die Vorgaben, tragen Mundschutz und beachten die Abstandsregeln“, so Caramaschi. Die Verhinderung von größeren Menschenansammlungen wird auch das zentrale Thema der nächsten Sitzung des Sicherheitskomitees im Regierungskommissariat sein.
Abschließend teilte Bürgermeister Caramaschi mit, dass die Stände am Obstmarkt von nun an bis 18.00 Uhr geöffnet bleiben.