Von: mk
Bozen – Die Landesregierung hat das Tätigkeitsprogramm des Landesbeirates für Chancengleichheit für das Jahr 2019 genehmigt.
Elf Schwerpunkte und ein Finanzbedarf von 200.000 Euro kennzeichnen das Jahresprogramm 2019 der Landesbeirats für Chancengleichheit, dem die Landesregierung am Dienstag zugestimmt hat.
“Bei der diesjährigen Landtagswahl am 21. Oktober 2018 stellte ich mit Bedauern fest, wie gering der Frauenanteil in der Politik aktuell ist. Diesem Negativtrend 72 Jahre nach dem aktiven Wahlrecht der Frauen gilt es auf den Grund zu gehen. Mit einer Erhebung, die 2019 geplant ist, werden wir dies tun”, macht Martha Stocker ihr persönliches Anliegen im Einsatz für die Frauen, auch nach ihrer Amtszeit, deutlich. Die Studie zum Frauenwahlrechtsoll im kommenden Jahr in Auftrag gegeben werden und die Situation in Südtirol besonders unter die Lupe nehmen. Auch soll sie Wege aufzeigen, um die politischen Gremien in Südtirol künftig dem Spiegelbild der Gesellschaft anzugleichen.
Da der Bereich Technik auch hierzulande in alle Lebensbereiche vordringe und damit nicht nur Männern eine gute Arbeits- und Verdienstmöglichkeit bieten könne, hat der Beirat sich mehrheitlich für einen technischen Lehrgang für Frauen ausgesprochen, der 2019 erstmals starten soll. Der Lehrgang soll mit Hilfe der Wirtschaftsverbände aufgebaut werden und eine Brücke zwischen den Verbänden, der Arbeitgeberseite und den Frauen schlagen, die sich für diese Berufe begeistern.
Fortsetzen wird der Beirat die Informations- und Fortbildungsarbeit im Rahmen der Frauenakademie. Neben der Vortragsreihe “Informierte Frauen”, wird auch der stark nachgefragte Lehrgang für Verwaltungsrätinnen, der auch im Jahr 2018 innerhalb weniger Minuten ausgebucht war, fortgesetzt.
Über das Informationsblatt “ëres – frauen info donne” wird der Beirat in Zusammenarbeit mit dem Frauenbüro des Landes auch 2019 wieder über Frauenthemen informieren. Fortgeführt wird zudem der Rechtsinformationsdienst für Frauen sowie Initiativen rund um den Equal Pay Day, der aus Südtirol nicht mehr wegzudenken ist.
Ein weiterer Schwerpunkt 2019 wird die Herausgabe einer Broschüre zur Definition der ordentlichen und außerordentlichen Kosten für die Kinder im Trennungsfall sein. Die Broschüre soll leicht verständlich sein und Eltern in Trennungssituationen mit Tipps und Beispielen dabei helfen, Interpretationsschwierigkeiten zu vermeiden.
Zu den Initiativen für starke Frauen und Mädchen und gegen Gewalt 2019 zählen in diesem Jahr auch das Schulprojekt “Ich sag Nein”, bei der neben der Neuauflage der Broschüre “Sicherheitstipps für Gitschn” auch eine eigens programmierte “Gitschn-App” geplant ist.