„Das Land zahlt, und wer verdient?“

Cura-Resort: Grüne haken nach

Mittwoch, 27. März 2024 | 11:07 Uhr

Bozen – Es handelt sich um ein privates Seniorenheim mit 100 Betten, einer Tiefgarage mit 650 Stellplätzen. Doch damit nicht genug: Die privaten Promotoren sind bekannt, 185 Millionen Euro stammen vom Land und ein historisches Gebäude im Villenviertel wechselt den Besitzer. Cura-Resort lautet der klingende Name. Die Landtagsabgeordneten der Grünen Madeleine Rohrer, Brigitte Foppa und Zeno Oberkofler haben eine Reihe von Anfragen dazu eingereicht und zeigen sich in einer Aussendung davon überzeugt, dass sich diese als die erste wirkliche Belastungsprobe für die Transparenz im Landtag der neuen Legislaturperiode erweisen dürften.

Das Cura-Resort, um das alle Fragen kreisen, ist ein Private-Public-Partnership-Projekt (PPP) für ein Seniorenheim, zu realisieren neben dem Meraner Krankenhaus. Promotoren sind Bietergemeinschaften um die Unternehmensgruppe von Siegfried Unterberger, mit Karl Zeller als Rechtsberater. Die Realisierung des Cura-Resorts wird das Land Südtirol 185 Millionen Euro kosten. „Den Weg frei gemacht für das umstrittene Vorhaben hat fragwürdiger Weise noch die alte Landesregierung zu einem Zeitpunkt (November 2023), als drei ihrer Mitglieder, und zwar Bessone, Vettorato und Hochgruber-Kuenzer bereits abgewählt waren. Im Nachtragshaushalt hat die neue Landesregierung letzte Woche schon den ersten Teil der Gelder freigegeben“, so die Grünen.

Die Abgeordneten Madeleine Rohrer, Brigitte Foppa und Zeno Oberkofler haben zu Struktur, Finanzierung und Trägerschaft des Cura-Resorts gleich mehrere Anfragen dem Landtag vorgelegt. Es wird darin um Antworten gefragt wie: „Wer wird das Cura-Resort künftig führen? Gibt’s ein Konzept für die Pflege? Was geschieht mit der historisch wertvollen Antonius-Klinik im Meraner Villenviertel, die mit dem neuen Cura-Resort ersetzt wird? Wird sie abgerissen? Was passiert mit dem Parkplatz am Krankenhaus? Und hat die Gemeinde Meran, die 15 Millionen zuschießen will, sich damit zumindest ein Mitspracherecht eingehandelt?“

In dem Anfragen-Paket der Grünen analysiert die Erstunterzeichnerin Madeleine Rohrer detailliert Beträge, Zusammenhänge und Fristen zum Deal zwischen Land und der privaten Bietergemeinschaft. „Auf die diversen Landesräte kommt jetzt einiges an dringend notwendiger Aufklärungsarbeit zu“, so die Grünen.

Von: mk

Bezirk: Bozen, Burggrafenamt

Kommentare

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2 Kommentare auf "Cura-Resort: Grüne haken nach"


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thomas
thomas
Kinig
1 Monat 3 Tage

Bei derartigen Projekten ist es zu häufig so, dass private das Geschäft machen, während die Öffentlichkeit hohe Investitionskosten und unabsehbare Folgekosten stemmen muss. Im aktuellen Fall scheint zudem ein klares Führungskonzept für das Pflegeheim zu fehlen

MartP
MartP
Grünschnabel
26 Tage 17 h

Die grünen Meckern halt wider

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