Von: mk
Bozen – Laut Medienberichten soll der Stadtviertelrat Zentrum-Bozner Boden-Rentsch den Rücktritt der Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner gefordert haben. Dem ist jedoch nicht so. Dies stellt der Stadtviertelrat in einer Pressemitteilung klar.
Die Präsidentin Sylvia Hofer sei als SVP-Funktionärin selbstverständlich frei, ihre Meinung zur Goethe-Schule zu äußern, jedoch sei es nicht ihre Aufgabe, im Namen des Stadtviertelrats Stellung zu beziehen, ohne dass hierzu über einen offiziellen Beschluss des Gremiums diskutiert und abgestimmt worden sei, heißt es in der Stellungnahme.
Der Stadtviertelrat sei zuletzt am 4. September einberufen worden und bei keinem Tagesordnungspunkt habe man sich mit der Frage der Goethe-Schule befasst, auch nicht unter „Verschiedenes“. Nur mit einstimmiger Unterstützung und/oder durch eine abgestimmte Beschlussfassung könne eine Position im Namen des gesamten Rates bezogen werden.
„Der Stadtviertelrat hat sich nie für den Rücktritt der Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner ausgesprochen“, heißt es abschließend in der Aussendung.
Christina Holzer, die Direktorin der Goethe-Schule in Bozen, hat mit ihrem Vorstoß, eine Förderklasse für Schüler einzurichten, die nicht Deutsch sprechen, auf ein Problem an mehreren deutschen Schulen Südtirols aufmerksam gemacht und für Diskussionsstoff gesorgt.
Weil zunehmend Kinder aus italienischsprachigen Familien und aus Familien mit Migrationshintergrund in deutsche Schulen eingeschrieben werden, beherrscht in manchen Klassen die Mehrheit der Schüler die deutsche Sprache nicht oder nur unzureichend. Der Unterricht für deutschsprachige Schüler gerät dabei oft ins Hintertreffen.
Trotzdem hat die Politik den Vorstoß der Direktorin abgelehnt. Gleichzeitig wurde gegen sie ein Disziplinarverfahren in die Wege geleitet. Das Problem selbst bleibt weiterhin ungelöst.
Sylvia Hofer hatte als SVP-Vertreterin den Rücktritt von Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner wegen des Disziplinarverfahrens gegen Holzer gefordert.
Der deutsche Bildungsdirektor Gustav Tschenett springt Falkensteiner hingegen zur Seite. Ihm zufolge habe die Schuldirektorin die Pflicht, gesetzeswidrigen Vorgängen auf den Grund zu gehen, die in ihren Verantwortungsbereich fallen. Der Südtiroler Schützenbund hat Christina Holzer hingegen seine Solidarität ausgesprochen.
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