Von: mk
Bozen – US-Präsident Donald Trump glaubt: Ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine steigert seine Chancen auf einen Platz im Himmel. Er habe gehört, dass er im Moment nicht gut da stehe und ganz unten auf der Liste sei, erklärte der Republikaner in einem Interview.
Ob solche Vorstellungen nun naiv sind oder ob es sich nur um einen billigen Versuch handelt, sich nach der Epstein-Affäre bei den Evangelikalen einzuschleimen – Tatsache bleibt, dass Trump ein Zocker ist: Besteht auch nur der Hauch einer Chance auf ein Leben nach dem Tod, will er sich diese nicht vermasseln.
Damit steht er nicht alleine da. Die Vorstellung einer übergeordneten Welt findet man in der ganzen Kulturgeschichte. Menschen sind sogar bereit, für ihren Gott zu sterben – vom Kreuzritter bis hin zum Dschihadisten.
Im Westen haben die Kirchen ihre Monopolstellungen verloren, die Religionen ihre Autorität eingebüßt. Das Korsett enger Dogmen wurde – zum Glück – abgestreift. Doch damit verblassen auch Werte immer mehr. Lieber konzentriert man sich aufs eigene Wohlbefinden. Was gut für jemanden ist, wie man sich verhält, wie man sich kleidet und fit hält, erfährt man heute auf Instagram und Tiktok.
Trotzdem steckt die Sinnfrage tief im Menschen. Unsere eigene Existenz scheint dem Zufallsprinzip zu spotten. Wo man Antworten sucht, das liegt heute bei jedem selbst.
„Wer ewig strebt, den können wir erlösen“, lässt Goethe seine Engel sagen. Trump hat vielleicht nicht Faust gelesen, doch ein frommer Wunsch hat manchmal mehr Power, als man denkt.
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