Ukraine: Russischer Angriff mit 86 Drohnen

Ein Toter und Verletzte nach russischen Angriffen in Odessa

Freitag, 20. Juni 2025 | 13:26 Uhr

Von: APA/dpa/Reuters

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die südukrainische Hafenstadt Odessa ist nach Behördenangaben ein Mensch getötet worden. 14 weitere hätten Verletzungen erlitten, darunter 3 Rettungskräfte, schrieb die regionale Staatsanwaltschaft am Morgen bei Telegram. Vorläufigen Angaben zufolge hat Russland die Millionenstadt mit mindestens zehn Drohnen angegriffen. Beschädigt wurden demnach unter anderem ein 23-stöckiges Gebäude, eine Bildungseinrichtung und mehrere Wohnblocks.

Die Treffer habe es gegeben, obwohl die Luftabwehr im Einsatz gewesen sei. Die staatliche ukrainische Bahngesellschaft teilte mit, dass auch der Bahnhof von Odessa getroffen worden sei. Dort habe es Schäden an Stromleitungen und Schienen gegeben. Odessa ist der größte Schwarzmeerhafen der Ukraine und hat damit eine zentrale Bedeutung für Importe und Exporte des Landes. Die Stadt ist seit Beginn des Krieges immer wieder zum Ziel russischer Raketen- und Drohnenangriffe geworden.

Nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes attackierte Russland außerdem das Grenzgebiet Charkiw. Dort wurden demnach vier Menschen verletzt und es gab mehrere Brände.

Ukraine: Russischer Angriff mit 86 Drohnen

Die ukrainische Luftwaffe teilte am Morgen mit, dass Russland in der Nacht 86 Kampfdrohnen und Drohnenattrappen Richtung Ukraine gestartet habe. Davon seien 34 abgeschossen worden. Weitere 36 Fluggeräte seien entweder Attrappen ohne Sprengsatz gewesen oder seien verloren gegangen. Mit letzterem beschreibt die ukrainische Luftwaffe in der Regel die Ablenkung von Drohnen durch elektronische Kriegsführung.

Unterdessen hat die russische Luftverteidigung zwei auf Moskau gerichtete Drohnen abgefangen. Das teilte der Bürgermeister der russischen Hauptstadt, Sergej Sobjanin, mit. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion.

Russische Truppen setzen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ihren Vormarsch im Nordosten der Ukraine fort. In der Region Charkiw sei die Siedlung Moskowka erobert worden, teilte das Ministerium mit. Die Angaben aus der Gefechtszone können unabhängig nicht überprüft werden.

Fluchthelferin zu Haft verurteilt

In Russland ist einem Medienbericht zufolge eine pro-ukrainische Aktivistin zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur RIA berichtete, erging das Urteil an einem Moskauer Militärgericht. Der Frau wurde demnach vorgeworfen, zu Spenden für humanitäre Hilfe für die Ukraine aufgerufen und Ukrainern bei der Flucht aus Kriegsgebieten geholfen zu haben.

Nadeschda Rossinskaja, die auch als Nadin Geisler bekannt ist, wurde im Februar 2024 festgenommen und wegen Hochverrats und terroristischer Aktivitäten aufgrund eines Posts in den sozialen Medien angeklagt. Die Frau, die zwischen 20 und 30 Jahren alt ist, hat jegliches Fehlverhalten zurückgewiesen.

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