Von: mk
Meran – Die Stadtgemeinde Meran hat im Rahmen des Projekts „Klimaplan Burggrafenamt“ den Aktionsplan für nachhaltige Energie und Klima (SECAP) 2020–2030 aktualisiert. Dieser soll in Kürze dem Gemeinderat vorgestellt werden.
Als Unterzeichnergemeinde des Bürgermeisterkonvents hat die Stadtgemeinde Meran bereits im Jahr 2014 einen ersten Aktionsplan für nachhaltige Energie (SEAP) offiziell verabschiedet. Mit Beschluss Nr. 8 vom 13.2.2020 wurde dann der Aktionsplan in einen Aktionsplan für nachhaltige Energie und Klima (SECAP) umgewandelt und genehmigt. Dieser bringt folgende Verpflichtungen für die Stadtgemeinde mit sich:
– Reduktion der CO2-Emissionen im Gemeindegebiet bis 2030 um mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 2005 und auf einen Wert von 3,42 Tonnen CO2 pro Kopf;
– Steigerung der Resilienz des Gemeindegebietes durch Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels.
“Kürzlich hat die Meraner Stadtverwaltung Meran den eigenen Aktionsplan für nachhaltige Energie und Klima überarbeitet, um den neuen europäischen und landesweiten Zielen in Bezug auf die Reduktion der Emissionen Rechnung zu tragen. Die neuen Ziele entsprechen den europäischen Vorgaben des Green Deal (Verringerung Emissionen Treibhausgase um 55 Prozent innerhalb 2030, im Vergleich zu 1990) und tragen dazu bei, den Vorgaben des Klimaplans Südtirol – 2040 – Allgemeiner Teil – gerecht zu werden (Klimaneutralität für Südtirol innerhalb 2040)”, erklärte Vizebürgermeisterin und Umweltreferentin Katharina Zeller.
“Darüber hinaus hat die Stadtgemeinde Meran die Aktualisierung des Plans im Rahmen des Projektes Klimaplan Burggrafenamt durchgeführt, um eine gemeinsame Herangehensweise an die Herausforderungen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung innerhalb des Bezirkes sicherzustellen. Im Rahmen dieses Projekts konnten auch Synergien zwischen der Bezirksgemeinschaft und den umliegenden Gemeinden genutzt und die Zusammenarbeit gestärkt werden”, so Zeller.
“Ausgehend von den Klimaschutzmaßnahmen des SECAP hat die Sondereinheit für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel mit der fachlichen Begleitung des Projektteams der Bezirksgemeinschaft den Umsetzungsgrad überprüft und eine Gesamtaktualisierung entsprechend den neuen Rahmenbedingungen und den neuen Klimazielen vorgenommen. Zudem wurden in Übereinstimmung mit dem vom Projekt Klimaplan Burggrafenamt vorgegebenen Richtlinien eine konzeptionelle Neuordnung der geplanten Maßnahmen sowie neue übergemeindliche Maßnahmen eingeführt” betonte Marco Masin, Leiter der Dienststelle für Grünanlagen und Umwelt und Mitarbeiter der Sondereinheit Klimaschutz und Klimawandelanpassung.
“Die Aktualisierung beinhaltet nun Klimaschutzaktionen für jeden Bereich, der eine signifikante CO2-Emissionsquelle darstellt und in denen die Gemeinde im Rahmen ihrer Zuständigkeitsbereichen Maßnahmen ergreifen kann, um die vorgesehenen Emissionsreduktionsziele zu erreichen. Durch die Umsetzung der vorgeschlagenen Klimaschutzaktionen kann die Gemeinde Meran die CO2–Emissionen auf einen Wert von 2,7 Tonnen CO2 pro Kopf senken. In dieser Aktualisierung werden die Klimaanpassungsziele (Adaptation) des SECAP, der mit Gemeinderats-Beschluss Nr. 8 am 13.2.2020 genehmigt worden ist, in ihrer Ganzheit bestätigt”, sagte Emilio Vettori, Fachberater der Firma INEWA CONSULTING (links im Bild).
Projekt „KlimaPlan Burggrafenamt“
“Insgesamt 25 Gemeinden beteiligen sich am 2019 gestartete Projekt Klimaplan der Bezirksgemeinschaft. Im Rahmen dieses Projektes werden für die Gemeinden Klimapläne erstellt oder bestehende Pläne aktualisiert, für den Bezirk entsteht zusätzlich ein übergeordnetes Dokument. Für neun Gemeinden wurde auch der Lichtplan erarbeitet. Für die Erstellung der Pläne wurde die Firma INEWA CONSULTING mit ins Boot geholt. 21 Gemeinden sind im Rahmen des Projektes dem Programm KlimaGemeinde light beigetreten. Meran, Lana, Naturns und Gargazon sind bereits seit Längerem Teil des KlimaGemeinde-Programms. Koordiniert wird das Projekt durch die Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt. Die diesbezügliche Finanzierung erfolgt durch das Land sowie die teilnehmenden Gemeinden”, so Franziska Mair von der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt.
Neudefinierte Klimaziele im Rahmen des europäischen Green Deal
Innerhalb des europäischen Green Deal hat sich die EU das verbindliche Ziel gesetzt, innerhalb 2050 die Klimaneutralität zu erreichen. Als Zwischenschritte hin zu dieser Klimaneutralität hat die EU äußerst ambitionierte Klimaziele für 2030 vorgegeben, in denen sie sich verpflichtet, die Emissionen mindestens um 55 Prozent (absolute – oder Pro-Kopf-Ziele) im Vergleich zu 1990 zu reduzieren.
Allgemeine Ziele des neuen Klimaplans Südtirol 2040
Im allgemeinen Teil des Klimaplans Südtirol 2040, der am 30.8.2022 von der Landesregierung genehmigt worden ist, wurden folgende Ziele definiert: Die CO2-Emissions-Äquivalente sollen bis 2030 um 55 Prozent und bis 2037 um 70 Prozent gegenüber dem Stand von 2019 gesenkt werden. Südtirol muss bis 2040 klimaneutral werden. Der Anteil der Deckung durch erneuerbare Energien muss von derzeit 67 Prozent auf 75 Prozent im Jahr 2030 und auf 85 Prozent im Jahr 2037 steigen. Schließlich muss der Deckungsgrad 100 Prozent erreichen, um die Klimaneutralität zu gewährleisten.