Von: mk
Bozen – Am 8. März sprechen Politikerinnen und Politiker aus allen politischen Lagern gerne von der Bedeutung der Frauen für unsere Gesellschaft und der Wichtigkeit von Frauen in Entscheidungspositionen. Am 12. März 2021 hat die Vollversammlung der Südtiroler Bürgermeister jedoch nur 15 Männer und zwei Frauen in den Rat der Gemeinden gewählt. Mehrere Gemeinderätinnen sind darüber enttäuscht.
Der Rat ist das Beratungsorgan der Gemeinden gegenüber dem Land und hat unter anderem die Aufgabe, alle Gesetzesentwürfe, die das Interesse der Gemeinden betreffen, zu begutachten.
Dieser „Wahlausgang“ zeige, dass wir in Südtirol noch meilenweit von einer echten Wertschätzung der Frauen in der Politik entfernt sind. Die Mehrheit der Südtiroler Bürgermeister seien zwar männlich, doch es gebe eine Vielzahl von kompetenten und engagierten Bürgermeisterinnen und Gemeindereferentinnen, die mit Sicherheit für dieses Gremium zur Verfügung gestanden hätten. Darauf machen mehrere Südtiroler Gemeinderätinnen in einer Presseaussendung aufmerksam. Sie möchten ihre Enttäuschung zum Ausdruck bringen.
„Die Zusammensetzung in diesem wichtigen Gremium entspricht weder der tatsächlichen Repräsentation der Frauen in den Ämtern der Bürgermeisterinnen und Referentinnen in unserem Land noch einer zeitgemäßen Politik. Das ist – wie es bereits in den letzten Tagen einige Politikerinnen benannt haben – ein Armutszeugnis. Die Bezirksgemeinschaften und Bürgermeister hätten sich auf eine ausgewogene Kandidatinnen- und Kandidatenliste einigen sollen und müssen. Nichts anderes entspricht der Realität in den Gemeindestuben, wo sich Frauen wie Männer täglich für unsere Gemeinschaft einsetzen“, heißt es in der Stellungnahme.
Nun bleibe der Rat der Gemeinden für die kommenden fünf Jahre (wie bisher) zum Großteil ein männlich besetztes Gremium. „Die Zeit aber wäre reif gewesen, endlich ein Zeichen zu setzen. Nur durch mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung der Frauen in der Politik, kann auch die allgemeine Präsenz der Frauen in der (lokalen) Politik erhöht werden. Wir hätten uns mehr erwartet und erwarten uns mehr: Von den politischen Führungskräften – ob Frauen oder Männer – in unseren Gemeinden, Städten und Bezirken“, heißt es abschließend.