Von: Ivd
Eppan – „Braucht es wirklich immer noch Konferenzen zum Thema ‘mehr Frauen in der Politik’ oder in Führungspositionen?“, fragt Eppaner Gemeinderätin Kathrin Werth. Auf lokaler und regionaler Ebene ist durchschnittlich nur ein Drittel der Mandate weiblich besetzt, europaweit. Hier hat sich also in den letzten 30 Jahren wenig verändert. „Wie so oft, wird die Luft nach oben hin noch dünner: gerade einmal zehn Prozent weibliche Bürgermeisterinnen gibt es beispielsweise in Deutschland. Und im Europaparlament ist die Anzahl der Mandatarinnen nach den letzten Wahlen sogar zurückgegangen. Die Antwort lautet also – leider – ja. Es ist immer noch nötig, darauf hinzuweisen, dass wir sowohl in der Politik wie auch in der Wirtschaft noch kein Gleichgewicht der Geschlechter erreicht haben. Und es ist umso mehr nötig, sich dafür einzusetzen, dass sich daran etwas ändert”, erklärt die Eppaner Gemeinderätin, die in diesen Tagen nach Brüssel zu einer Konferenz für mehr Frauen in Führungspositionen und speziell in der Politik eingeladen war. Organisiert wurde die Konferenz vom Ausschuss der Regionen. Gerade die lokale Ebene spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Frauen dazu zu ermutigen, ihr Wissen und ihre Kenntnisse einzubringen – sich also der Wahl zu stellen. Der kürzlich getroffene Beschluss, wonach eine Frau im Regionalrat ausreichend ist, sind Beispiele dafür, dass eine ausgeglichen starke Vertretung der Geschlechter in Entscheidungsgremien in den Köpfen der aktuellen Entscheidungsträger noch keine Selbstverständlichkeit ist, findet Werth.
Mit der Kandidatur der promovierten Politologin Greta Klotz für das Amt der Bürgermeisterin will die Liste Pro Eppan Appiano ein starkes Zeichen für eine starke Rolle der Frauen in der Politik setzen und hin zu einem Gleichgewicht der Geschlechter in allen gewählten Gremien. „Mit tollen, kompetenten Kandidatinnen wollen wir der Kultur der männlichen Vorzugsstimmen konkret etwas entgegensetzen”, so Werth. Abschließend ergänzt sie: „Extrem wichtig ist aber auch die Unterstützung unserer männlichen Gemeinderatskollegen. Wir müssen endlich verstehen, dass eine ausgewogene Repräsentation beider Geschlechter kein ‘Frauenthema’ ist, sondern ein gesellschaftliches Problem, das es endlich zu lösen gilt.“
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