Das Wahlergebnis in Meran

Erneutes Stechen zwischen Rösch und Dal Medico

Montag, 11. Oktober 2021 | 07:13 Uhr

Meran – Wie nicht anders zu erwarten, steht nach der Gemeinderatswahl in Meran fest: Es kommt zur Stichwahl.

Die Wahlbeteiligung lag in der Passerstadt nur bei 52 Prozent. 16.039 Personen haben ihr Kreuz in der Kabine gemacht. Bei der vergangenen Wahl waren noch 57,3 Prozent der stimmberechtigten Wähler zur Urne geschritten.

Was die Listenstimmen anbelangt, liegt die Liste Rösch/Grüne mit 25,7 Prozent klar vorne. An zweiter Stelle kommt die SVP mit 19,4 Prozent der Stimmen, dicht gefolgt von der Lista Civica/Alleanza per Merano rund um Dario Dal Medico mit 19,3 Prozent.

Der Partito Democratico erreichte 4,9 Prozent, Fratelli d’Italia kam auf 3,9 Prozent, die Lega auf 3,9 Prozent. Es folgen Enzian mit drei Prozent, das Team K (2,7 Prozent), die Süd-Tiroler Freiheit (1,4 Prozent), die Freiheitlichen (1,3 Prozent), die Ökosoziale Linke (1,3 Prozent), der M5S (0,9 Prozent) und Think Lady Merano (0,7 Prozent).

Zur Stichwahl am 24. Oktober kommt es allerdings zwischen Paul Rösch, der mit 33,3 Prozent (5.212 Stimmen) vor dem Bürgermeisterkandidaten Dario Dal Medico liegt. Dieser kam auf insgesamt 32,7 Prozent der Stimmen (5.125). Dal Medico, der von einer Reihe von Bürgerlisten unterstützt wird, die im Spektrum der italienischen Rechten eingeordnet sind, konnte vor der Stichwahl nicht mit der Unterstützung von Lega und Fratelli d’Italia rechnen, die als eigenständige Listen kandidiert hatten.

Zwischen Rösch und Dal Medico hatte sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen abgezeichnet, das Rösch letzten Endes für sich entscheiden konnte. Nur 87 Stimmen trennten die beiden Konkurrenten. Zu einer Stichwahl zwischen Rösch und Dal Medico ist es bereits bei den letzten Wahlen im September 2020 gekommen.

SVP-Bürgermeisterkandidatin Katharina Zeller erreichte nur 18,3 Prozent. Die junge Anwältin, die Tochter von SVP-Senatorin Julia Unterberger und dem ehemaligen SVP-Senator Karl Zeller ist, steht erst seit Kurzem an der Spitze der SVP in der Passerstadt.

In Meran traten 14 Listen mit 322 Kandidatinnen und Kandidaten an, davon neun für das Amt des Bürgermeisters an – darunter die Liste Rösch/Grüne mit Paul Rösch, die SVP mit Katharina Zeller, die Liste Civica per Merano mit Dario Dal Medico, die Freiheitlichen mit Otto Waldner, das Team K mit Joachim Ellmenreich, die Süd-Tiroler Freiheit mit Reinhild Campidell, Fratelli d’Italia mit Alessandro Urzì, die Lega mit Alessandro Mauro Maestri und die Liste Enzian mit Susanne Zuber.

Als klares Zeichen, wie weit sich die Politik von den Bürgern entfernt hat, deutete die Meraner Bürgermeisterkandidatin der Süd-Tiroler Freiheit, Reinhild Campidell, die niedrige Wahlbeteiligung in Meran.

„Wenn nur mehr knapp die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger zu Wahl gehen, dann muss sich zwangsläufig etwas ändern. Es braucht nicht nur wieder mehr Vertrauen in die Politik, sondern dringend auch andere Formen der Wahlmöglichkeiten, wie die Briefwahl und die Online-Wahl, um zukünftig wieder mehr Wählerinnen und Wähler an die Urnen zu bringen“, so Campidell. Im Vergleich zur letzten Gemeinderatswahl sind in Meran 1.500 Bürger weniger zur Wahl gegangen.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt