Von: mk
Marling – Ein Thema auf dem erweiterten Bezirksbauernrat Burggrafenamt am Donnerstagabend in Marling war die Bauernbund-interne Basiswahl zur Ermittlung der Landtagskandidaten. Bereits im Juli war ein Grundsatzbeschluss gefasst worden, wonach der Bezirk keinen Kandidaten für die Basiswahl nominieren wird. An diesem Beschluss wurde gestern festgehalten und deshalb keine Abstimmung durchgeführt. „Wir stehen hinter den Kandidaten, die aus der landesweiten Bauernbund-Basiswahl siegreich hervorgehen und dann für die Landtagswahl unterstützt werden. Der erweiterte Bezirksbauernrat Burggrafenamt nominiert aber keinen Kandidaten. Dies auch aus Respekt vor Landesrat Arnold Schuler, der sich der Basiswahl nicht stellt“, sagte Bezirksobmann Bernhard Burger. Er betonte außerdem, dass die derzeitigen bäuerlichen Vertreter im Landtag bisher gute Arbeit für die Landwirtschaft geleistet hätten.
Neben der Basiswahl war die Präsenz von Wolf und Bär im Bezirk ein weiteres Thema auf dem erweiterten Bezirksbauernrat. „Für die Berglandwirtschaft und insbesondere für die Almwirtschaft stellt das Großraubwild ein existenzielles Problem dar“, erklärte Bauernbund-Landesobmann Leo Tiefenthaler. Er dankte den Burggräfler, besondere aber den Ultner Bauern für ihr Engagement. Er bekräftigte das Ja des Bauernbundes zu Jagdruhezonen und das Nein zu Wildruhezonen, durch die die Land- und Forstwirtschaft in der Ausübung ihrer Tätigkeit eingeschränkt würde.
Auch die Raumordnung kam im erweiterten Bezirksbauernrat zur Sprache. Um die landwirtschaftlichen Flächen zu schützen, müsse in Zukunft mehr Augenmerk auf ein Leerstandsmanagement und eine bessere Nutzung des Bestands gelegt werden. Für Bauernbund-Direktor Siegfried Rinner sei der geplante Wertausgleich abzulehnen. Er trage nicht zu günstigerem Wohnraum für alle bei, sondern mache das Wohnen teurer.
Was die aktuelle Diskussion über den Landeshaushalt anbelangt, sprach sich Rinner für eine mehrjährige Planungssicherheit für die Landwirtschaft aus. Auch wies der Bauernbund-Direktor auf die Möglichkeit hin, dass in ländlichen Gebieten der Postdienst in Zukunft durch Bäuerinnen und Bauern versehen werden könne.
Landesrat Schuler betonte, dass die Südtiroler Landwirtschaft im europäischen Vergleich in allen Sektoren sehr gute Arbeit leiste. „Europa kann sich heute nicht mehr selbst mit Lebensmitteln versorgen. Umso wichtiger ist es, dass Südtirol seinen Beitrag zur Ernährungssicherheit erbringe.“ Auch plädierte er in der Pflanzenschutzdiskussion für Augenmaß und vernünftige Lösungsansätze bei Bauern und Gesellschaft.